Nachhaltigkeit ist das Thema unserer Zeit. Konsum - ohne sich Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit zu machen, ist nicht mehr zeitgemäss. Deswegen steigen die Ansprüche an die Produzenten stetig. Bio-Etiketten, Öko-Zertifizierung oder das Recyclingsymbol, wer kennt sie nicht? Was macht die Nachhaltigkeit bei Designer Möbel aus? Wohnbedarf hat die wesentlichen Aspekte zusammengefasst. Es sind nur wenige Punkte auf die Sie beim Möbelkauf achten können, um einen nachhaltigen Beitrag für eine umweltfreundlichere Zukunft zu leisten.
1. HERKUNFT
Hauptverursacher der globalen Erwärmung ist der weltweit kontinuierlich ansteigende CO2- Ausstoss. Um diesen zu reduzieren, sind kürzere Transportwege durch regionale Produktion notwendig. Beim Möbelkauf gilt daher genauso wie bei den Lebensmitteln: Produkte aus der Region oder europäischen Nachbarländern sind besser für die Umwelt als Importware aus Fernost.
Mit einem stringenten Konzept tritt die Röthlisberger Kollektion zum Beispiel auf: Alle Designermöbel werden in der Schweiz gefertigt. Da sich ihre gesamte Produktion auf einen Standort beschränkt, reduziert das die Transportwege auf ein Minimum. Die Hölzer, ausschliesslich FSC- und Precious Woods-zertifiziert, werden direkt verarbeitet. Konsequenterweise nutzt man zum Heizen des Firmensitzes die Holz- und Sägeabfälle der Produktion. Und die Solaranlagen auf den Dächern des Firmengebäudes deckt, nach eigenen Angaben, den kompletten Strombedarf des Produktionsbetriebes inkl. Büros. Möbelstücke, die in der Schweizer gestaltet, entwickelt, hergestellt, oder aus heimischen Materialien produziert werden, dürfen das Label «création suisse» verwenden. Dieses Label dürfen die Firmen Horgenglarus, Girsberger oder Dietiker - alles Schweizer Möbelhersteller - tragen.
Entscheidend ist, wo die Möbel produziert werden und woher die Rohstoffe kommen. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob die Rohstoffe rund um Welt transportiert werden oder direkt aus der Schweiz stammen.
2. RESSOURCEN SCHONEN
Viele Unternehmen setzten bei der Herstellung auf Ressourcenschonung. Natürlich wird bei Designermöbeln und Accessoires viel Wert auf ein schönes Design gelegt, aber wie man so schön sagt, die «inneren Werte» sind das, was zählt. Deshalb sollte man bei Designermöbeln aus Massivhölzern darauf achten, dass diese aus FSC®-zertifizierten Wäldern stammen. Die Firma Zeitraum verwenden ausschliesslich Laubhölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Alle Hölzer entsprechen den FSC und PEFC Standards. Recyclingfähigkeit oder materialeffiziente Konstruktion stehen bei Zeitraum an erster Stelle.
Einen anderen Weg hat die Möbelunternehmen &Tradition eingeschlagen: Die Designer Möbel bestehen oft aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Bambus oder recyceltem Kunststoff. Beim Rely Hee Welling Stuhl von &Tradition besteht die Sitzschale aus einer Mischung von 100% recyceltem Polypropylen und Glasfaser.
Auch bei der Verpackung können Ressourcen geschont werden. Clevere Konstruktionen ermöglichen eine reduzierte und sparsame Verpackung. So wird bei Fritz Hansen für die Verpackung von Tischplatten aus Stein und Glas, Spanplatten verwendet, während die anderen Produkte in Karton verpackt werden. Polyethylen-Schaumstoff (PE) wird als zusätzlicher Schutz der Möbel in der Verpackung verwendet, so dass sämtliches Verpackungsmaterial recycelt werden kann.
Beim Licht ist Stromsparen eigentlich Pflicht und nirgends können Sie leichter Energie sparen als bei Ihrer Beleuchtung. Beachten Sie die drei Energiespartipps:
- Setzen Sie auf LED-Lampen, den diese verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als Glüh- oder Halogenlampen. Eine Investition, die sich in weniger Stromverbrauch auswirken wird
- Schalten Sie - wenn immer möglich - das Licht aus, auch wenn es nur für kurze Zeit ist.
- Sorgen Sie dafür, dass die Lampen gezielt eingesetzt werden. Ein Beleuchtungskonzept kann hier empfehlenswert sein. Durch den Einsatz von Nimbus LED-Leuchten lassen sich im Vergleich bis zu 70 % der Energiekosten einsparen.
3. LEBENSDAUER
Je länger uns ein Produkt einen Mehrwert bietet, desto weniger beeinträchtig es die Umwelt. Echte Designklassiker sind für die Ewigkeit gedacht und verliert auch Designtechnisch nie an Aktualität. Jede Entscheidung im Entwicklungs- und Fertigungsprozess eines Designklassikers richtet sich danach aus über Generationen zu halten.
Dieses kompromisslose Vorgehen ermöglicht es auf ausgewählte Produkte, beispielsweise auf den Lounge Chair oder den Aluminium Chair von Vitra eine 30-jährige Garantie zu gewähren.
Nachhaltige Entwicklung zählt von Anfang zu den Grundpfeilern von USM. Durch Einsatz von hochwertigen und langhaltbaren Materialen ist das modulare Möbelbausystem von USM unbestreitbar langlebig. Durch die Veränderbarkeit der Produkte, die je nach Wunsch umgebaut, ergänzt oder verkleinert werden können, sind sie lebenslange Begleiter.
4. REZYKLIERBARKEIT ODER UPCYCLING
Während man beim Recycling in der Müllverwertung neue Rohstoffe gewinnt, werden durch Upcycling nicht mehr benötigte Materialien direkt in neue Produkte umgewandelt. So wird der Mehrzweckstuhl N02TM Recycle von Fritz Hansen aus aufbereiteten Kunststoff-Haushaltsabfällen hergestellt.
Auch das Schweizer Unternehmen Vitra beschäftigt sich mit der Verwertung von Plastikmüll. Die Entwicklung des Sitzklassikers Tip Ton RE ist ein gutes Beispiel. Das Ausgangsmaterial stammt aus der haushaltnahen Wertstoff- sammlung - vor allem gebrauchte Verpackungen - und das wird zu hoch- wertigem Recyclingmaterial verarbeitet. Diese Produktionsform erzeugt im Vergleich zur üblichen Herstellung von Primärkunststoff, die auf Rohöl basiert 54 Prozent weniger klimaschädliche Emissionen. Vitra wie Fritz Hansen fertigen ihre Sitzklassiker aus 100 Prozent gesammeltem Plastikmüll. Damit kann der Verbrauch an Energie und Material markant gesenkt werden.
5. SOZIALE ASPEKTE
Das Handwerk leistet bereits heute in vielen Bereichen wichtige Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung. So wird heute die 1936 entworfene Lido Liege von wbform mit einer ziegelroten Stoffbahn ausgestattet, welche in Zusammenarbeit mit einer Handweberei im Zürcher Oberland auf einer uralten Webmaschine produziert wird, die man extra aus einem Museum geholt hat. Der Ulmer Hocker von Max Bill, ist ein Schweizer- Qualitätsprodukt, wird von der Non-Profit-Organisation Brändi hergestellt. Mit total 1800 Mitarbeitenden gehört die Stiftung zu den grössten Arbeitgebenden der Zentralschweiz.
Ein schönes Beispiel ist auch das Lable nanimarquina. Das Teppich-Label setzt bei der Produktion auf traditionelles Handwerk und natürliche Materialien. Techniken wie weben, knoten und nähen werden sorgfältig mit der Hand ausgeführt. Dabei arbeitet das Label mit Organisationen wie «Care & Fair» zusammen und unterstützt Initiativen wie das «Kala Project».
6. NUR WENN WIRKLICH NÖTIG
Auch wenn wir um den Kauf einer Einrichtung nicht herumkommen, machen Sie sich vorab Gedanken darüber. Informieren Sie sich vor der Kaufentscheidung über das Produkt. Lassen Sie sich ausführlich über nachhaltige Materialien, Herkunft, Qualität und Langlebigkeit, nebst zeitlosem Design beraten.
Über Wohnbedarf
wohnbedarf steht seit 1931 für modernes Wohnen. Designklassiker und hochwertige Kollektionen wie zum Beispiel Cassina, Knoll, Minotti, Flexform, Thonet, Thut, Lehni, Embru oder Classicon zeugen von dieser Tradition. In enger Zusammenarbeit mit international bekannten Architekten und Künstlern wie Alvar Aalto, Le Corbusier, Max Bill, Marcel Breuer, Ludwig Mies van der Rohe und Alfred Roth, entstanden