Bekanntlich verbringen wir ungefähr ein Drittel unserer Lebenszeit bei der Arbeit. Da versteht es sich von selbst, dass wir den Ort, an dem wir leben und arbeiten, ansprechend einrichten sollten. Im Idealfall so, dass wir dort gerne ankommen und unsere Zeit verbringen ...
Die Pandemie hat diese Entwicklungen verstärkt, vom «Home-Office» zu arbeiten – viele haben es genossen, Zuhause in ihrem bevorzugten Lebensumfeld zur arbeiten, und sich die Zeit zwischen Arbeit, Haushalt und Vergnügen selbst einzuteilen. Jetzt vermissen viele die vertraute Atmosphäre ihrer Wohnung, die Nähe zu ihren Liebsten, und müssen sich wieder auf den oft sehr langen Weg zur Arbeit begeben. Hochwertig und geschmackvoll eingerichtete Arbeitsräume können diese Unannehmlichkeiten zumindest teilweise kompensieren. Aber es gibt auch diejenigen, die sich freuen, wieder im Büro arbeiten zu können. Für sie haben sich im Home-Office private und professionelle Probleme zu sehr vermischt. Zu oft wurden sie von häuslichen Pflichten abgelenkt, anstatt die anstehenden Aufgaben rechtzeitig zu erledigen. Viele haben auch die zufälligen Begegnungen und Gespräche mit den Kollegen vermisst, durch die man die wichtigsten Neuigkeiten mitbekommt und sich Rat zum eigenen Projekt holen kann. Ein gut eingerichtetes Büro fördert solche «coffee machine-» oder «copy machine-talks», wie sie im Englischen genannt werden. In Zeiten des Arbeitskräftemangels kann die exzellente Ausstattung und Gestaltung eines Büros sogar den Ausschlag geben, ob sich ein Bewerber oder eine Bewerberin für eine bestimmte Firma entscheidet. Top-Unternehmen, allen voran Google und Apple, haben schon lange erkannt, wie wichtig es ist, dass sich Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Arbeitsplatz wohlfühlen. Neben vielen anderen Annehmlichkeiten bieten sie «Freiräume» an, in denen man sich auch mal ausruhen und entspannen kann, wo zwangloser Gedankenaustausch möglich ist.
David Hauptmann, CEO und Gründer der exklusiven Immobilienagentur Nobilis Estate AG, hat die allerbesten Voraussetzungen, ein Büro professionell und geschmackvoll einzurichten. Architektur und Design haben ihn schon immer interessiert, zudem ist er in einem sehr geschmackvollen Zuhause gross geworden: Bereits als Siebenjähriger ergänzte er das historische Puppenhaus seiner Grossmutter, indem er von seinem Taschengeld Puppenstuben-Antiquitäten erwarb. Schon im Alter von 27 Jahren kaufte und renovierte er seine erste Immobilie. Doch bevor er die Nobilis Estate AG gründete, entschied er sich erst einmal dafür, eine Werbeagentur aufzubauen, die jährlich unter anderem mehrere hunderte Bücher und Buchcover für alle grossen Verlage gestaltete. In dieser Zeit lernte er definitiv alles über zielgruppengerechtes Marketing, da sich die Buchcover die unterschiedlichsten Zielgruppen richteten. 2012 gründete Hauptmann dann die Nobilis Estate AG, ein idealer Partner für Kunden und Kundinnen mit höchsten Ansprüchen an Immobilien. Nicht jede Liegenschaft muss luxuriös, aber alles ausser gewöhnlich sein. Sein interdisziplinäres Team hat viel Erfahrung in den Bereichen Verkauf, Vermietung, Bewertung und Bewirtschaftung. Das Besondere dabei: Die hauseigene Werbeagentur entwickelt fein abgestimmte Vermarktungsstrategien und führt das Immobilienprojekt regelmässig zum Erfolg.
Privat ist David Hauptmann seit ein paar Jahren Besitzer eines eigenen Schlosses in Graubünden – hier konnte er seine Erfahrung im Umgang mit dem Denkmalschutz und über das fragile Zusammenspiel von Altem und Neuem vertiefen. Als Mitglied von Domus Antiqua Helvetica engagiert er sich für das gebaute Kulturerbe in der Schweiz.
Im Zuge seiner zahlreichen erfolgreichen Verkäufe konnte Hauptmann sein Talent, Räume geschmackvoll und stilsicher in Szene zu setzen, vertiefen. Er legt viel Wert darauf, die richtige Balance zwischen konzeptueller Strenge und dem Zulassen von Zufälligem zu finden. Ein fester Rahmen aus wenigen, aber erlesenen Materialien und Einrichtungsgegenständen soll eine neutrale Benutzeroberfläche für individuelle Improvisationen schaffen. Das minimalistische Grundkonzept kann und soll durch «hedonistische» Einzelstücke «eklektisch» zusammengeführt werden. Fundstücke und Antiquitäten kommen vor dem reduziert modernen, industriell anmutenden Hintergrund besonders gut zur Geltung. In einem solchen Umfeld sind sowohl Konzentration als auch Zerstreuung möglich, und die Schaffenskraft der Mitarbeiter kann sich ungehindert entfalten, da sich alle wohl fühlen ...
Die Firmenräume, im noblen Englischviertel zwischen Zürichberg und Citybefinden sich in einer von Hans von Meyenburg (1915-1995) entworfenen Liegenschaft aus den frühen 1960er-Jahren, erstrecken sich über mehrere Geschosse und wurde von Spillmann Echsle Architekten angepasst und ausgebaut. Bereits im Eingangsbereich entfaltet sich das Original-Treppenhaus mit seinen Terrazzo-Platten, seinem geschwungenen Geländer und den runden Oberlichtern auf die besondere Atmosphäre dieser Stilepoche ein.
In den Büroräumlichkeiten selbst verbindet eine Wendeltreppe aus Sichtbeton, selbstbewusst wie eine grosse Skulptur im Raum, die grosszügigen Ebenen. Durch die zahlreichen Fenster fällt aus drei Himmelsrichtungen Tageslicht ein, das auf der Südwestseite von einem schönen Kiesshof mit alten Baumbestand natürlich gefiltert wird. Die in Sichtbeton gegossene Wendeltreppe lockert die strenge Orthogonalität der Räume wohltuend auf. Die belebenden Abdrücke der Schalungshölzer brauchen sich nicht zu verstecken. Auch die Grundflächen aus hochwertigem Gussboden erfüllen ihren Zweck – neutral, fein strukturiert und strapazierfähig. Zwischen den Arbeitsbereichen aus Schreibtischen und Bürostühlen von USM Haller dienen die sachlichen, industriellen Sideboards desselben Herstellers als Ablage, Stauraum und Raumteiler. Die modular einsetzbaren Metallmöbel stammen überwiegend aus dem vorherigen Büro und konnten leicht umkonfiguriert und wieder verwendet werden. Wenn mal mehr Privatsphäre gewünscht ist, können die Arbeitsbereiche mit bodenlangen weissen Vorhängen an den Stahltrennwänden mit Schwingtüren abgegrenzt werden – die gleichen, die auch zum Abblenden der Fenster verwendet werden. Alle Oberflächen sind neutral und «farblos» gehalten, von weiss bis schwarz – mit warmen Grauabstufungen dazwischen. Mit der baulichen Grundstruktur und der schlichten seriellen Möblierung wird ein einfacher Rahmen gesetzt, vor dem sich Individualität frei entfalten kann. An Schnittpunkten der Erschliessung laden besondere Sitzplätze zum Verweilen ein, wie etwa ein Le Corbusier-Sessel und -Tisch oder zwei originale Barockstühle aus Familienbesitz. In der Nähe des Eingangs lädt ein runder Tisch von Egon Eiermann mit Arne Jacobsen-Stühlen zu spontanen Gesprächsrunden ein. Oben auf der Galerie kann man sich auf einer Mies van der Rohe-Liege mit Kissen von Wiedemann Mettler entspannen. Wenn gewünscht, sorgt die Denon Stereoanlage aus den 1980er Jahren mit in Kleinserie gefertigten Beton-Lautsprechern für dezente Beschallung. Und schliesslich kann man auf den beiden Terrassen im lichten Schatten der Bäume wunderbar abschalten. Trotz dieser Einrichtungs-Vielfalt bleibt aufgrund der einfachen Grundstruktur alles «im Rahmen» und ergibt ein schlüssiges und gleichzeitig facettenreiches Gesamtbild. Den Besprechungszimmern wurde besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht. Mit verschiedenen Kunstobjekten versehen, sind sie Zonen, in denen das Spannungsverhältnis zwischen Konzentration und Zerstreuung spürbar wird. Im kleineren Besprechungszimmer sitzt man auf Arne Jacobsen-Stühlen, die mit Zitaten von bekannten Schriftstellern versehen sind, an einem Tisch aus Familienbesitz, im oberen Sitzungszimmer auf Mart Stam-Freischwingern an einem Alu-Tisch von Maarten von Severen. Die vorgefundenen Decken, teils verputzt, teils aus Sichtbeton, wurden mit einzelnen rechteckigen Akustik-Deckenfeldern ergänzt – sie bilden Schwerpunkte in den Arbeitsbereichen und sorgen für indirekte Ausleuchtung. Licht ist überhaupt ein wichtiges Thema: Die Beleuchtung muss vielfältig sein, kalt bis warm, mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Lichtqualitäten. Vorbei sind die Zeiten des ermüdenden Flutlichts aus Leuchtstoffröhren. Die Schreibtische werden von Artemide Lampen beleuchtet und in allen Ecken und Enden sorgen Lampenpersönlichkeiten aus verschiedenen Design-Epochen und -Richtungen für belebende Spots. David Hauptmann ergänzt seine Artemide Tizio beispielsweise mit einer Flohmarktlampe aus den 1950er-Jahren. Über dem Treppenaufgang entfacht eine Sputnik-Leuchte aus den 1960er-Jahren ein Feuerwerk aus Licht, um die Stil-Epoche der Liegenschaft gebührend zu feiern. Jede Lampe eine Persönlichkeit, eine belebende Skulptur!
Und da sind wir auch schon bei einem weiteren wichtigen Thema: Kunst spielt im Arbeitsumfeld von David Hauptmann eine wichtige Rolle und zeigt überall Präsenz. Nicht nur die Mitarbeiter, auch die künstlerischen Objekte beleben das Büro! Obwohl sich David Hauptmann nicht als Kunstsammler versteht, sind mit den Jahren viele Kunstobjekte zusammengekommen – Gelegenheitskäufe, Familienstücke, Schenkungen und Fundstück werden hier gekonnt kombiniert. Gute Kunst ist immer mehrdimensional und erlaubt viele Ebenen der Interpretation – gleichzeitig bleibt ein Teil ihrer Anziehungskraft im Verborgenen, ein Mysterium. In einem guten Kunstobjekt sieht jeder etwas anderes, je nach persönlicher Erfahrungswelt und je nach Stimmung und Tagesform. Dennoch gibt es immer auch Anknüpfungspunkte, über die man sich mit anderen Menschen unterhalten kann. Kurzum: Mit guter Kunst verbringt man gerne Zeit und führt einen inspirierenden Dialog, ohne dass es je langweilig wird. In einem der Sitzungsraum geht uns ein Licht auf: der beleuchtete Schriftzug «Kravt» von Pascale Wiedemann und Daniel Mettler verströmt Irritation aber auch frische Energie für die Craft des Immobilienvermittelns. Zwei Gemälde von Alexis Saile baut uns mit «alle sind einmal schön» auf, um das gleich wieder einzuschränken. Und ein gefundener Tuffstein präsentiert sich als faszinierende Natur-Skulptur. Getränke und Snacks aus der Kitchenette werden stilvoll im Bauhaus-Teeservice von Herbert Bayer serviert. Und wenn es etwas zu feiern gibt, wird der Louis Roederer-Champagner «Cristal» in Gläsern serviert, die 1914 von Josef Lobmeyr für die Wiener Werkstätten entworfen wurden.
«An meinen Arbeitsorten muss ich mich genauso wohl fühlen, wie Zuhause!»
Die Decke des Büros scheint von einer transluzenten gelben Säule abgestützt zu werden, und auf der Terrasse winden sich Betonrohre – beides Installationen von Christoph Haerle – die vermeintlich eine neue Ebene der Haustechnik bilden. Mitten im Büro steht ein Ready-Made von Ai Weiwei und erinnert uns daran, dass spätestens seit Andy Warhol alles Kunst sein kann – wir müssen nur lernen, das Ästhetische im Alltag zu erkennen. In einer Sitzecke prangen mehrere, von Mirza Cismic gemalte Porträts, unter anderem eines mit David Hauptmann und seinen Eltern. Über einer Schiffskommode mit Jugendstil-Schale und einem Kunstobjekt von Tatjana Hauptmann hängt ein kleines Bild mit einem geometrischen Relief – ein Geschenk eines Kunden als Dank für eine erfolgreiche Immobilienvermittlung. Der Urheber oder die Urheberin des Kunstwerks konnte bisher nicht identifiziert werden. Und im Original-1960er-Jahre-WC trifft man auf das Bildnis eines Schwimmers.Im Zugangsbereich zur Wendeltreppe befindet man sich in der illustren Gesellschaft einer dunklen Gestalt auf dem grossformatigen Gemälde von Francois Grimault. Oben angekommen, wird man freundlich von zwei Tomi-Ungerer-Pärchen begrüsst. David Hauptmann selbst zieht es vor, an einem alten englischen Schreibtisch aus dem Familienbesitz zu arbeiten, der den oberen Raum am Balkon repräsentativ besetzt. Hinter ihm hängt ein ganzes Defilee von Bildern an der Wand – alles Kunstwerke, die ihm etwas Besonderes bedeuten, zum Beispiel von Philipp Keel, von Thomas Bayrle und von Tatjana Hauptmann, seiner Mutter, von der er wahrscheinlich seine künstlerische Ader mitbekommen hat.
In der Nähe des Eingangs wird man von einem Jahrhundertwende-Spiegel aus Familienbesitz angesprochen, auf den David Hauptmann persönlich geschrieben hat: «Heute frische Häuser». Und auf den Glastüren hat er uns «Hausaufgaben» mitgegeben und das Motto von Nobilis verewigt: «Liebenschaften». Genauso ist es: Das Team von Nobilis Estate vermittelt Liegenschaften sowohl mit hoher Professionalität als auch mit echter Leidenschaft – das richtige Arbeitsumfeld und gute Kunst hilft ihnen dabei.