Endlich ist es wieder soweit! Einmal mehr begeben wir uns mit dem Architekturpreis 2020 gemeinsam mit einer Fachjury auf die Suche nach dem besten Umbau und dem besten Einfamilienhaus. Wir freuen uns auf möglichst vielfältige und innovative Projekte! Mehr Informationen finden Sie hier.
Um Ihnen die Wartezeit etwas zu verkürzen, stellen wir in den nächsten Wochen in einer Serie die Gewinner von 2018 vor. Teil 2 ist den Jurysiegern des Architekturpreises Das beste Einfamilienhaus gewidmet.
Das Projekt «ELLI» von Holzer Kobler Architekturen ist ein Prototyp für individuelle, innerstädtische Nachverdichtung. Auf einer gewerblich genutzten Hoffläche entsteht ein fünfgeschossiges Wohnhaus mit einer minimalen Grundfläche und ein doppeltes Untergeschoss mit grosszügigem Atelier- und Veranstaltungsraum. Der Wohnraum des Neubaus mit einer Grundfläche von nur ungefähr fünf mal zehn Metern ist äusserst kompakt. Der hohe schlanke Neubau schmiegt sich unauffällig an den angrenzenden Wohnbau. Unter optimierten Produktionsbedingungen vorgefertigte Betonelemente bilden die Hülle des neuen Einfamilienhauses und prägen dessen architektonischen Ausdruck sowohl im Innern als auch im Äusseren. Das Gebäude ist so quasi als Rohbau bewohnbar. Das Fugenbild der industriell gefertigten Betonelemente prägt die Fassade. Im Innern setzt eine Palette aus unterschiedlichen Rottönen kontrastierende Akzente zur grauen Farbe des Béton brut.
Ebenfalls mit einem Jurypreis ausgezeichnet wurden Schmid Schärer Architekten mit dem Projekt «Haus am Müseliweg». Eine enge, lang gezogene Parzelle am Hang und ein verwilderter Garten um eine prächtige Linde: Der verwunschene Charakter des Bauplatzes prägte die Vorstellung der Architekten für den Neubau. In der Folge entstand eine Sequenz von Raumbildern: Ein hoher Wohnraum mit einem grossen Fenster zur Linde, talseitig eine dem Hauskörper vorgelagerte Pergola als Erweiterung der Küche, der Ruheraum mit Sauna unter dem Dach, wie ein Vogelnest. Die Fügung dieser unterschiedlichen Räume erschliesst sich über den Schnitt: Das Herzstück bildet die Sequenz vom lang gezogenen Essraum hinauf zur luftig hohen Wohnhalle, eine Raumfolge quer durch die ganze Haustiefe, die den hinteren mit dem vorderen Garten verbindet. Küche und Bibliothek sind seitlich daran als Nischen angegliedert. Davon ausgehend entwickelt sich über alle Geschosse hinweg ein Loos’scher Raumplan, der verschiedenartige Raumcharakter auf kleiner Fläche ineinander verdichtet.
Lesen Sie hier auch Teil 1 unserer Reihe zum Architekturpreis 2020.