Blumen und Beton

News aus New York

Anfang März habe ich meine Koffer gepackt und mich auf mein – bislang – grösstes Abenteuer begeben: Ich bin nach New York gezogen. Was mich hier erwartet? Mit Sicherheit jede Menge Inspiration, spannende Begegnungen und neue Entdeckungen aus der Welt des Designs. Mehr dazu lasse ich Sie jeweils in dieser Kolumne wissen ... 

Menschen sitzen in einem lauschigen öffentlichen Garten inmitten von Manhattan, New York, unter einem schattigen Baum.

New York ist weit mehr als bloss Glas und Beton: 14 Prozent der Stadt sind mit Grünflächen bedeckt.

 

New York City – Betondschungel, Wolkenkratzer und Menschenmassen. Wer an die Megametropole denkt, dem fallen wohl kaum als Erstes grüne Parkanlagen und lauschige Gärten ein. Und doch gibt es sie, und zwar häufiger als man denkt. Mit rund 21 000 Hektar Grünfläche ist New York gar die grünste Stadt der USA. Was neben dem wohl bekanntesten Park, dem Central Park in Manhattan, zu dieser Zahl mit beiträgt, sind unter anderem die vielen kleinen Community Gardens. 

Ein Mann spaziert durch einen grünen Garten, der sich zwischen Hochhäusern von Manhattan befindet.

Wer stundenlang im pulsierenden Treiben unterwegs ist, sehnt sich nach einer kleinen Auszeit im Grünen.

Eine Hundeskulptur aus Eisen steht in einem üppigen, öffentlich zugänglichen Garten in Manhattan, umgeben von Blumen und Pflanzen.

Die Community Gardens bilden einen wahren Kontrast zur alltäglichen Hektik des New Yorker Grossstadtdschungels.

Begonnen hat alles 1974, als eine Gruppe aus dem East Village namens Green Guerillas «Samenbomben» über die Zäune leerstehender Baugrundstücke warfen, sodass dort bald daraufhin Pflanzen und Bäume wuchsen. Heute sind es über 550 solcher gemeinschaftlicher Gärten, welche sich in der ganzen Stadt verstecken und zu erholsamen Pausen zwischen dem pulsierenden Treiben einladen. Einer davon ist der Elizabeth Street Garden im Stadtteil Nolita in Manhattan.

Ich fand den Garten per Zufall, als ich eines Nachmittags strammen Schrittes die Strassen entlanglief, im Kopf bereits das nächste Ziel vor Augen. Sonnenschein fiel zwischen den meterhohen Häusern und den davor stehenden Wildbirnenbäumen hindurch und plötzlich fand ich mich inmitten magischer Skulpturen, blühender Rosen und üppigem Grün wie­der. Als ich mich an einen der schattigen Plätze setzte, den Sonnenstrahlen entgegenblinzelte und tief durchatmete, schien der Grossstadttrubel für einen Moment plötzlich weit weg.