Für viele gehört der Brunch zu Ostern, wie das Fondue Chinoise zu Weihnachten gehört. Während sich manche ins Zeug legen, Zöpfe selber backen, Tische schön decken und Blumen kreativ inszenieren, ist das anderen neben dem Osternest suchen zu stressig.
Alle, die an Ostern noch andere Pläne verfolgen, als Eier Mimosa zuzubereiten, finden hier Tipps, wo sich in Zürich leckere Eierspeisen, in stilvollem bis ausgefallenem Interior Design, verzehren lassen. Gutes «Eiertütschen» allerseits wünschen wir!
Für Peru-Lovers: Cantina
Das Restaurant Cantina an der Köchlistrasse im Zürcher Kreis 4 hat sich innert kürzester Zeit etabliert und ist zu einer festen Grösse in der Zürcher Gastroszene geworden – es hat auch schon die Auszeichnung «Pop» von «Züri isst / Gault Millau» gewonnen. Das Cantina serviert peruanische Küche mit einem modernen Touch. Es ist eine Hommage an die Chicherías, wo Freunde und Familie zusammenkommen, um zu essen, zu trinken und zu feiern. Dieses Gefühl vermittelt auch das internationale und immer gut gelaunte Servicepersonal.
Chicherías sind traditionelle Treffpunkte für Einheimische, die oft von Frauen in Dörfern betrieben werden. «Chicha» ist demnach auch das Wort für hausgemachte fermentierte Getränke aus verschiedenen Getreidesorten und Früchten. Auf dem Menü in der Cantina gibt es eine überschaubare Anzahl von Menüs, die auch oft mit Fleisch und Fisch serviert werden. Sie sind angereichert mit Schweizer Zutaten und authentischen peruanischen Produkten. Dazu gibt es in der Cantina auch biodynamischen Wein oder Orange Wine.
Die Cantina wird als Abendlokal wahrgenommen, serviert aber am Osterweekend einen speziellen Brunch. Dieser umfasst Speisen wie Tamal, Tacu Tacu oder French Tostada. Die Cantina eignet sich sehr gut für einen Brunch mit Freunden, weil man alle Speisen teilen kann. Dabei soll man aber nicht nur essen, sondern auch mit seinen Freunden anstossen. Das Team von Cantina mixt dafür am Osterwochenende den ganzen Tag lang Cocktails. Es gibt ein Überraschungs-Brunch-Menü, aber auch à la carte. Dort sind zwei bis drei Gerichte pro Person empfehlenswert.
Am 31. März 2024 gibt es von 10.00 bis 17.00 Uhr Brunch in der Cantina.
Ein Tipp von David Torcasso.
Für den Kurzurlaub Zuhause: DAR
DAR bedeutet auf marokkanisch «maison». Sofort zu Hause fühlt man sich in Zizi Hattab marokkanisch-spanischem Restaurant, doch gleichzeitig versetzt einem das modern marokkanisch eingerichtete Lokal in Ferienstimmung. Die bunten Zellij-Kacheln zieren Boden und Wände, durchbrochen wird das Marokkanisch-romantische von Möbeln ohne Schnickschnack und Holz-Garnituren, die zur Gemütlichkeit des Lokals beitragen. Nicht zu vergessen sind grossen Fensterfronten und Lichthöfe, die das Lokal mit Licht durchfluten.
Wer bei Zizi Eier erwartet, ist an der falschen Adresse, denn es wird komplett auf tierische Lebensmittel verzichtet. Doch vermisst werden sie nicht beim grossen Brunchangebot mit spanisch-marokkanischen Speisen, die zum Teilen einladen – DAR heisst auf Spanisch geben, Teilen gehört damit zur Identität des Lokals. Für Menschen, die sich schwertun mit Entscheidungen, wählen die «Sharing Experience», so kann man sich voll und ganz auf das wesentliche konzentrieren: Das Essen.
Der DAR-Brunch findet immer am Samstag und Sonntag von 10 bis 14 Uhr statt. Das DAR bietet zudem noch Abendessen an.
Ein Tipp von Tania Villiger.
Gegen Food Waste: Anoah
Das Pop-up-Restaurant Anoah hat vor Corona in Zürich für Schlagzeilen gesorgt. Nicht nur, weil Koch Noah Rechsteiner damals erst 19 Jahre alt war, sondern weil er bewiesen hat, wie innovativ vegane Küche sein kann. Die Leute haben ihm damals an der Brauerstrasse die Bude eingerannt. Rechsteiner hat einmal mehr bewiesen, dass Fine-Dining ohne tierische Produkte, Bio und regional geht. Überrascht hat er dadurch, dass er die Speisen auf essbaren Rotkohlblättern angerichtet hat, um Abwasch zu vermeiden und Nachhaltigkeit tatsächlich umzusetzen.
Nun betreibt Rechsteiner wieder ein Pop-up. Diesmal nicht im Langstrassenquartier, sondern am Rigiplatz. Weniger Hipness, mehr Schönheit. Dabei hat das Restaurant jeweils von Mittwoch bis Samstag geöffnet, ist aber auf 30 Plätze limitiert. Am Samstag und Sonntag gibt es auch Brunch. Wir wollen euch eine Alternative zum Cantina zeigen, das eher Fleisch serviert. Natürlich widerspiegelt sich auch beim Brunch die Philosophie des Anoah: Produkte von lokalen Bauern, pflanzliche Lebensmittel, die biologisch, regional und saisonal sind.
Der Brunch im Anoah wird am Samstag von 11.00 bis 14.00 und am Sonntag von 11.00 bis 15.00 Uhr serviert. Das Restaurant überrascht dich dabei mit dem Brunch-Menü. Das sei für die Planung und auch für die Vermeidung von Food Waste sinnvoller. Daneben gibt es Kaffee, heisse Schokolade oder frischgepressten Orangensaft. Der Brunch wird in drei Gängen mit einem Büffet à discrétion serviert und kostet ohne Getränke 59 Franken.
Ein Tipp von David Torcasso.
Für Spätaufsteherinnen und Katerfrühstücker: Roter Delfin
Egal ob Frühstück oder Mitternachtssnack, das Restaurant Roter Delfin stillt euren «Glust» nach Toast, Speck und Eiern – liebevoll «Hühner-Rave auf der Alp» genannt, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Toast ist hier Programm, aber kein labbriges, vorgeschnittenes aus der Plastiktüte, sondern so ein richtig, richtig buttriges und so fest aufgegangen, dass es fast platzt. Auf die fette Toastscheibe gibt es alles, was das karnivore oder vegetarische Herz begehrt und alles trägt einen Namen, der beim Bestellen so richtig Spass macht.
Zum Trinken gibt es von Milchshakes bis zu Cocktails und Naturwein alles, je nach dem in welchem Tagesabschnitt oder Mood man sich befindet. Wie ein Delfin im blauen Nass fühlt man sich auch im Lokal, einfach ohne den nassen Teil. Denn das Restaurant ist komplett blau gestrichen, ein optimaler Kontrast zu den knallroten Tischen. Der Kamin-Tisch von Designer Valentino Scussel ist Hingucker und gleichzeitig organisiert er Besteck und Servietten oder fungiert bei Bedarf auch als Weinkühler.
Der Roter Delfin hat fast immer für euch geöffnet: Mittwoch bis Freitag, 11:30 Uhr bis Mitternacht, Samstag, 10 Uhr bis Mitternacht, Sonntag 10 bis 22 Uhr.
Ein Tipp von Tania Villiger.
Für Minimalist:innen und guten Kaffee: Miró
Das Café Miró im Zürcher Langstrassenquartier ist längstens kein Geheimtipp mehr – trotzdem steht es auf unserer Osterbrunch-Liste. Weil die Betreiber vom Miró eine der wichtigsten Essenzen eines guten Brunchs beherrschen: den Kaffee. Mit der eigenen Rösterei und ausgewählten Bohnen aus verschiedensten Ländern gehören die Flat Whites und Cappuccini und der Kaffee-Aficionados zu den besten der Stadt. Die Baristas des Lokals gewinnen auch regelmässig an Wettbewerben für ihren Kaffee. Zu Recht: Das Miró ist auch eine Kaffee-Manufaktur.
Persönlich empfinde ich es als sehr angenehm, dass es nur fünf Speisen für den Brunch zur Auswahl hat. Schliesslich möchte ich nicht schon am Morgen oder nach einer längeren Nacht zu lange nachdenken müssen, was ich wählen soll. Falls ich dann doch noch mehr essen möchte, gibt es im Miró auch immer noch leckere Pain au chocolat oder Kuchen. Die fünf Speisen umfassen Granola, Rice Pudding, süsse Toasts und die legendären Brioche Buns.
Das Café Miró eignet sich für diejenigen, die beim Brunch nicht zu viel auf dem Teller haben möchten. Und dafür mehr als einen Kaffee zu bestellen. Wer sich das stilvolle Ambiente vom Miró nochmals geben möchte, sollte es jetzt tun. Im April wird das Lokal umgebaut. Das letzte Brunch-Wochenende findet am 6./7. April statt. Dann geht es am Muttertag Mitte Mai wieder weiter.
Ein Tipp von David Torcasso.