Ein Hoch auf die gedeckte Tafel!

Inspiration für den schön gedeckten Tisch

Einige mögen ihn opulent, andere minimalistisch, wieder andere romantisch und nochmals andere kunterbunt und durchgemischt – den gedeckten Tisch. Doch eines ist sicher: die Tafel wird wieder schön gedeckt. Mit Stoffservietten, kreativ inszenierten Blumen und handverlesenen Stücken von kleinen Keramik-Studios bis zu Omas Erbstücken. So manche stylen auch ihr Essen, türmen es zu Kegeln oder inszenieren ein Stillleben, das zu zerstören schon fast etwas schmerzt. 

Ich, als jemand, die unglaublich gerne isst und eine Schwäche (und volle Küche … und Keller) für passende Gläser und Teller für jedes Table Setting besitzt, bin der festen Überzeugung: Das Auge isst mit. Hoch die Hände für Food Design – und somit für Design in all seinen Facetten. Ich finde diesen Trend grossartig! Lasst uns an kreativen Tafeln kulinarisch anspruchsvolle und kreative Köstlichkeiten verspeisen. Hier kommt ein Sammelsurium an kleinen kreativen Tischgestalter:innen mit ihren tollen Schätzen und Tipps für die schön gedeckten Tische.



Wäschleine mit einer lila Tischdecke, Tischsets und Servietten. Auf dem gedeckten Tisch befinden sich zudem ein Baguett, Messer und Gabeln.

Wie sieht für euch der perfekt gedeckte Tisch aus? Diese Frage habe ich unterschiedlichen Labels gestellt, hier findet ihr ihre Antworten.

Kontrast schafft: Clayeria

Wie sieht für euch ein perfekt gedeckter Tisch aus?

Kontrast hilft, wenn nur Keramik auf dem Tisch ist. Dann wirkt alles sehr schwer. Daher empfehlen wir, das Gedeck unbedingt mit leichten Glaswaren, Stainless Steel oder Spiegeln zu kombinieren. Kontrast ist auch bei den Farben der Schlüssel. Um dem Tisch eine gewisse Ruhe und Beständigkeit zu geben, sollten mit passenden Tischsets, Servietten und einem schönen Tischtuch Einheiten geschaffen werden. Für eine gemütliche Stimmung benötigt es zudem Kerzenschein oder wenigstens ein dimmbares Licht.

Aktuell sehr angesagt sind Blumengestecke. Also nicht bloss ein Sträusschen, sondern kunstvolle Arrangements, auch in Kombination mit Früchten und Gemüse. Ein weiterer Trend sind Schleifen, die um die Serviette oder um die Gläser arrangiert sind. Das kreative Arrangieren endet aber nicht bei der Tischdeko, sondern zieht sich weiter zum Essen. Die Redewendung «das Auge isst mit» wird heute mehr denn gelebt. 




Die wunderschönen Vasen mit organischen Elementen von Cristina Fagnani bieten die Grundlage für verspielte Blumenarrangements.

Für das gemütliche Ambiente: The Ripple-Candle von Noosh Studio x Clayeria.

Leinen-Tischtücher und Servietten sind zu den Lieblingen vieler Foodies geworden.

Wer ist Clayeria?

Carole und Jeannine sind zwei Designliebhaberinnen mit einer Leidenschaft für schöne Keramik. Ihr Motto ist: «Wir zelebrieren «Joie de Vivre», aber niemals auf verschwenderische Art und Weise.» Deshalb sind die beiden Hobby-Dekorateurinnen immer auf der Suche nach coolen Labels und inspirierenden Künstlern, die einzigartige Keramik herstellen. Clayeria will den Zugang zu individuellen und handgefertigten Designschätzen fördern, indem sie der Konsument:in den Wert von handgefertigten Produkten näherbringen und aufzeigen, welche Arbeit und Leidenschaft in jedem einzelnen Stück steckt. Als Gastgeberinnen bieten die beiden zudem Pottery Painting Kurse an; diese finden bald in ihrem neuen Studio im Kreis 3 statt.

Eine Butterdose in Muschel Form.

Der absolute Instagram Tableware-Liebling: Die Muschel-Butterdose.

Trouvilles agée und Geschirr zum Leihen: Vintagette

Wie sieht für dich ein perfekt gedeckter Tisch aus?

Mein Tipp für einen «perfekt» gedeckten Tisch ist, eben nicht nach Perfektion zu streben. Ich liebe den Mix aus alten und neuen Lieblingsstücken in verschiedenen Farben und Texturen. Für mich geht übermässig koordinierte Tischdekoration am Thema vorbei – es geht weniger darum, dass alles zusammenpasst, als dass man von Dingen umgeben ist, die man liebt und regelmässig benutzt. Mein «little black dress» des Tischdeckens ist eine schwere Leinentischdecke, buntes Stielgeschirr und Stoffservietten – das sieht immer toll aus!

Emily mag Gläser mit buntem Stiel.

Servietten tragen nun nicht mehr Serviettenringe, sondern Schleifen.

Steinless Steel findet sich aktuell überall wieder: vom Eisbecher bis zur Espresso-Tasse. Er schafft einen schönen Kontrast zu Keramik und Glas.

Wer ist Vintagette?

Emily Michel hat Vintagette 2022 gegründet. Ihr ursprüngliches Interesse galt alten Murano-Lampen und türkischen Kelim-Teppichen, doch im letzten Jahr verschob sich ihr Fokus auf Geschirr und Dekorationsobjekte. Die Kanadierin, die für die Liebe nach Zürich kam, verkauft nicht nur ausgewählte, wunderschöne Trouvaillen via Instagram und auf ihrer Website, sondern bei ihr können die passenden Stücke für das perfekte Dinner ausgeliehen werden. In der Binz hat sie einen Ausstellungsraum eröffnet, wo Kund:innen die passenden Stücke aus der Miet-Kollektion auswählen können. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr hier.



Mehrere rosa Kerzen, die bereits brennen oder von zwei Händen bestückt mit Feuerzeug angezündet werden.

Kerzenschein sorgt für die perfekten Lichtverhältnisse und für eine gemütliche Stimmung zu Tisch.

Das Statement-Piece: Horat Keramik

Wie sieht für dich ein perfekt gedeckter Tisch aus?

Der perfekt gedeckte Tisch....
... heisst Willkommen, zeugt von Sorgfalt und ist Plattform für ein unkompliziertes Zusammensein. Wenn wilde Tulpen in der stilvollen Vase weiterwachsen und dadurch zu einer Skulptur werden - genauso sieht für mich ein perfekt gedeckter Tisch aus: Wilde, kreative Fülle, kombiniert mit geordneter, leichter Eleganz.  

Ps. Ein gedeckter Tisch visualisiert eine Lebenshaltung. Solange die Gastgeber:in aus dem Herzen heraus den Tisch deckt, ist eigentlich alles perfekt.

Die Baumschalen von Flavia Horat wirken wie kleine Essens-Diebe auf ihren Stelzenbeinen.

Aus Fingerprintschale lässt Flavia Horat Skulpturen entstehen.

Die Baumschalen sind ein echter Hingucker auf dem Tisch. Hier als Vase genutzt.

Wer ist Horat Keramik?

Ihre eigenen Welten gestaltet Flavia Horat seit bald 20 Jahren. Sie visualisiert sie als Szenografin, Fotografin und Töpferin in unterschiedlicher Manier. Die Keramik-Objekte entstehen als Einzelstücke in ihrem Atelier in Zürich und vereinen eine praktische Funktion mit skulpturaler Präsenz. Sie verleihen jedem Tisch ein künstlerisches und abstraktes Flair. Wer seine ganz eigene Baum- oder Fingerprintschale gestalten möchte, kann das bei einem Kurs bei Flavia im Atelier machen.

Eine gelbe Früchteschale mit einer Ananas.

Eine bunte Früchteschale als Farbtupfer auf dem Tisch.

Klare Linien und Essenzielles: Sara Spirig

Wie sieht für dich ein perfekt gedeckter Tisch aus?

Auf einem perfekt gedeckten Tisch würden sich bei mir von Herzen zubereitete Köstlichkeiten befinden, die in handgefertigter Keramik oder in solchen mit Seltenheitswert serviert werden. Es muss nicht puristisch sein, ich habe es gerne authentisch. Wenn da also noch eine Schüssel oder eine Zuckerdose von der Grossmutter mit dabei ist, oder das Olivenholzbrett aus der Toskana, ist das wunderbar.

Ich mag die Kombination aus weichen und harten Materialien, so zum Beispiel eine Glasschüssel mit Holzbesteck. Zudem darf eine Kerze warmes Licht spenden oder eine gepflückte Blume etwas Farbe auf den Tisch bringen.

 



Aufgereiht und bereit, mit Köstlichkeiten bestückt zu werden.

Die Butterdose ist schlicht und zurückhaltend.

Die «white stoneware» hat feine braune Ränder, dafür wischt Sara ganz sorgfältig etwas Glasur weg.

Wer ist Sara Spirig?

Schalen, Krüge und Tassen werden bei Sara auf der Töpferscheibe hergestellt. Seit über fünfzehn Jahren kreiert und fertigt sie Tafelobjekte in reduzierter Formensprache. Die von ihr gewählten Farben und Texturen tragen ebenfalls dazu bei, dass ihre Kreationen zu zeitlosen Alltagsbegleiter werden. Nicht nur Privatkund:innen gefallen ihre minimalistischen Kreationen, sie arbeitet auch mit Restaurants zusammen. Mehr zu Sara und ihren spannenden Projekten wie «AUFGETISCHT!» findest du hier.

Ein kariertes Tischtuch mit passendem Geschirr und einem Blumenstrauss.

Ton in Ton muss nicht langweilig sein.

Für Harmonie am und auf dem Tisch: DéDe Creative Works

Wie sieht für dich ein perfekt gedeckter Tisch aus?

Ein perfekt gedeckter Tisch bedeutet für mich eine Harmonie und Beziehung zwischen allen Dingen auf dem Tisch und ihrem angenehmen Nutzungsgefühl und der Interaktion mit dem Benutzer. Die Harmonie von Eleganz, Einfachheit und Verspieltheit ist mein Ziel bei meinen Kreationen.

Perfekt für den Osterbrunch eignen sich die niedlichen und dennoch reduzierten Hasen und Tassen von Deniz.

Deniz arbeitet bei den Mustern mit zeitlosen Elementen.

DéDe Creative Works bietet auch das eine oder andere verspielte Keramik-Piece an.

Wer ist DéDe Creative Works?

Deniz Karakaya Siegrist hat in Istanbul und München Keramik- und Glaskunst sowie Design studiert. Ihr Keramikatelier DéDe Creative Works hat sie 2016 in der Schweiz gegründet. Sie fertigt funktionale Objekte wie Tassen und Teller – Alltagsgegenstände, die vom Menschen und seiner Beziehung zur Natur inspiriert sind. Daneben arbeitet sie ebenfalls an skulpturalen Objekten sowie Schmuck aus Keramik und Glas. Ihre bunten und gleichzeitig reduzierten Designs sowie Kurse findet ihr hier.



Ein Tisch mit einer weissen Glasschale in Muschelform. Rosarote Tulpen in einer rosa Vase auf einem Holztisch.

Ich hoffe, ihr habt nun genauso viel Lust, einen Osterbrunch zu veranstalten wie ich.

Der Klassiker aus Zürich: enSoie

Wie sieht für euch ein perfekt gedeckter Tisch aus?

Ein perfekt gedeckter Tisch kann nur gelingen, wenn er voller Vorfreude auf das Beisammensein mit deinen Liebsten ist. Wenn zu den Gäst:innen noch schönes Geschirr, regionale Speisen und Getränke sowie Blumen dazukommen, kann es nur noch schöner werden.

Schleifen zieren jetzt die Tische, so auch bei enSoie.

Ton in Ton, von Tischtuch bis zu den Tellern – alles ist in den enSoie-Mustern erhältlich.

Die Vasen von enSoie sind Klassiker, doch wer besitzt bereits ihre Butterdose?

Wer ist enSoie?

Das hier zu erzählen ist fast hinfällig, denn das seit 1894 existierende Zürcher Familienunternehmen kennen alle. Wer es noch nicht kennt, kann hier mehr darüber erfahren oder noch besser, besucht man einfach den schönen Laden an der Strehlgasse in der Zürcher Altstadt.