Kunst auf 2275 Meter

Lumen Museum

Oben am Kronplatz erwartet Bergliebhaber neben Wanderwegen und Skipisten neu ein spektakulärer und kultureller Treffpunkt: «Lumen» – das Museum für Bergfotografie.

Berge faszinieren. Und was fasziniert, will festgehalten werden. Dies ist nicht erst seit der Generation Z der Fall, die ohne Smartphone und Selfie Stick scheinbar gar nicht mehr zu existieren vermag. Was früher durch Malerei geschafft wurde, bekam mit dem Aufkommen der Fotografie eine neue Dynamik und hat nun mit dem «Lumen» Fotografiemuseum im Pustertal im Südtirol eine architektonische Verankerung gefunden.

Inmitten der atemberaubenden Dolomiten und auf 2275m Höhe erstrahlt das Gebäude der ehemaligen Kronplatz-Seilbahnstation in modernem Gewand und macht auf vier Stockwerken die Geschichte der Bergfotografie erfahrbar.

Grosse Fensterfronten lassen in der Nacht Licht nach draussen scheinen und das Gebäude am Berg erleuchten. Im Innern zeigt ein kuratiertes, interdisziplinäres Programm das Thema Berg aus verschiedenen Perspektiven.

Die wenigen, mit Bedacht gewählten Fensterausschnitte scheinen wie Fotografien selbst. 

Eindrückliche Sportfotografien der Red Bull Illume lassen im «Adrenalin»-Raum den Nervenkitzel aufleben. 

Auf vier Stockwerken wird die Geschichte der Bergfotografie von ihren Anfängen bis hin zur Gegenwart erfahrbar gemacht.

Der Spiegelsaal zeigt indes eine künstlerisch-poetische Auseinandersetzung mit der Atmosphäre der Berge – ein Spiel aus Realität und Illusion. 

Der «Shutter, eine grosse Blende, legt den Blick auf das umliegende Bergpanorama frei. 

Mit der Planung und Umsetzung des Baus wurde der Südtiroler Architekt Gerhard Mahlknecht beauftragt. Nach seinen Plänen wurde die ehemalige Bergstation in ein Museumsgebäude von schlichter Eleganz umgebaut und um einen Veranstaltungssaal und das Gourmet-Restaurant «AlpiNN» ergänzt. Der Bozener Künstler Manfred Schweigkofler schrieb das Drehbuch für die Szenografie der neuen Räume.

Über ein hohes Foyer, das die drei Gebäudeteile verbindet, gelangt man mit einem Lift in den oberen Teil des Hauses. In einem Parcours, der einer Wanderung ins Tal gleich stetig abwärts führt, gelangt der Besucher durch unterschiedliche Themenwelten zurück ins Erdgeschoss. Die zeitgeschichtlich wertvollen Fotografien aus dem «Tiroler Archiv für Fotografie» wurden grossformatig aufgezogen und präsentieren sich nun zeitgemäss. Neben einer Wunderkammer, einer «Wall of Fame» für die Pioniere der Fotografie und einem Spiegelsaal werden auch die Einflüsse von Politik und Tourismus auf die Bergfotografie beleuchtet.

Ein besonders beeindruckender Blickfang ist der «Shutter» – eine grosse Blende, die sich öffnen und schliessen lässt und so zur Projektionswand wird. Angelehnt an den aussergewöhnlichen Platz, auf dem sich das Museum befindet, öffnet das «Lumen» so den Blick weit über die Alpen hinaus.

 

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