Was geschieht, wenn man einen weltrenommierten Architekten mit dem Entwerfen einer Uhr beauftragt? Eine mögliche Antwort liefert die neue «Lebond Siza» aus dem spanischen Hause Lebond, benannt nach dem portugiesischen Architekten Álvaro Siza.
Die junge Uhrenmarke Lebond, gegründet von Asier Mateo, selbst Architekt von Beruf, bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Uhrendesign und Architektur. So sollen künftig namhafte Architektinnen und Architekten für die Uhrenmodelle zeichnen. Für die erste Uhr beauftragte Mateo dabei keinen geringeren als den 89-jährigen Pritzker-Preisträger Álvaro Siza, der sich bei der Konzeption vom Leça-Schwimmbad inspirieren liess, welches er im Alter von 28 entwarf.
Das 1966 fertiggestellte Leça-Schwimmbad ist ein Komplex an der natürlichen Felsenküste von Matosinhos, einer kleinen Stadt nördlich von Porto in Portugal. Es war eines der ersten Einzelprojekte von Álvaro Siza und ist heute noch genauso beeindruckend wie damals.
Für das Schwimmbadprojekt versuchte Siza, einen Grossteil der vorhandenen Felsformationen so weit wie möglich zu erhalten. Das Ergebnis ist ein Becken, welches sich in die Umgebung einfügt, wobei ein spannender Kontrast zwischen dem rauen Gelände und den geraden Linien des Beckens entsteht. Eben diese Form des Beckens galt nun als Inspirationsgrundlage für den neuen Zeitmesser.
Aus der asymmetrischen Grundform des Schwimmbeckens schuf Siza eine quadratische Form für das Uhrengehäuse und drehte dieses um 45 Grad. Das Ergebnis ist ein diamantenförmiges Zifferblatt mit abgeflachten Ecken und einem minimalistischen Zifferblatt. Die beiden schwarzen Zeiger sind eine Hommage an die von Siza für eine Vielzahl seiner Projekte verwendeten Toilettenschilder. Die Rückseite des Uhrengehäuses bietet derweil Einblick in das mechanische Uhrwerk und ist mit Sizas Unterschrift versehen.
Das Gehäuse ist übrigens bis zu 50 m wasserdicht. Ein Sprung in den Pool ist damit also kein Problem.