Der Besuch des Designers’ Saturday im schweizerischen Langenthal gleicht jedes Mal dem Öffnen einer Überraschungstüte – man weiss nie, was einen erwartet. Heuer präsentierte der Designevent einige Neuerungen, so erstreckte sich das Programm über sieben Standorte und begrüsste mit Japan erstmals ein Gastland.
In diesem Jahr überzeugten uns vor allem die Standorte Girsberger und Création Baumann mit aufwendig inszenierten Installationen. Aber auch die Fraktion der Jungdesigner, die sich im Mühlehof einquartiert hatten, bewiesen ein feines Gespür in den kreativen Umsetzungen von gesellschaftsrelevanten Themen.
Als weiteres Highlight entpuppte sich der Auftritt des Gastlandes Japan im Depot for Design. Die Inszenierung von Naoki Terada und Koichi Suzuno entführten die Besucher in winzige Miniaturwelten aus Papier, die von einer Wolke aus fragilen Objekten und Luftvasen umrahmt wurde. Die beiden Designer zeigten mit Genauigkeit und Leichtigkeit ein faszinierendes Relief des japanischen Designs. Die Umsetzung wurde auch von der Jury gewürdigt und mit dem Grand Prix ausgezeichnet.
Ebenfalls mit dem Grand Prix wurde ClassiCon aus München ausgezeichnet. Das Möbelunternehmen setzte auf die Kraft von Bewegtbildern und zeigte anhand übergrosser Bildschirme ihre Helden während des Herstellungsprozesses von Glas- und Metallarbeiten. Speziell erwähnt wurde die Inszenierung der Jungdesignerinnen und -designer HEAD aus Genf und der Peter Behrens School of Arts in Düsseldorf, die sich auf die Komponenten Mehl und Alkohol konzentrierte.
Der Publikumspreis ging wie zu erwarten an die Stuhlmanufaktur Dietiker. Die Besucher fanden sich in einem simulierten Schwimmbad mit meditativer Klangkulisse wieder, in dem Stühle wie in grossen Seifenblasen schwebten.