Schutz und Chance

Spezial: Dach

Die Hauptaufgabe eines Daches scheint eigentlich klar: Es schliesst ein Gebäude nach oben ab und schützt es vor Witterungseinflüssen. Dem Raum unter dem Dach wurde lange Zeit keine oder zumindest zu wenig Beachtung geschenkt. Nach und nach wurden die Chancen erkannt, die dieser Raum bietet – nicht zuletzt auch dank der Fortschritte in der Bautechnik. Der Raum unter dem Dach spielt heute im Zuge des erhöhten Wohnraumbedarfs und des verdichteten eine sehr wichtige Rolle. Welche Möglichkeiten ein Dachausbau oder eine Aufstockung bieten, zeigen diese zwei Beispiele. 

 

Im geknickten, zweigeschossigen Dach dieses repräsentativen Stadthauses am Rande der Churer Altstadt entstanden vielschichtige Wohnräume.

Der für Dachräume ungewöhnlich helle, zweigeschossige Wohnraum erhält aus zwei Richtungen und neu auch von oben Tageslicht.

Durchlässigkeit: Beim Treppenaustritt kann der gesamte Dachraum erfasst werden. Durchblicke, Einblicke und Ausblicke vermitteln ein vielschichtiges Raumerlebnis.

Jacques Feiner und IVF Wiedensohler Architekten verhalfen einer düsteren Dachwohnung in einem repräsentativen Jugendstilhaus in Chur zu hellen, vielschichtigen Räumen mit Weitsicht. Die zentralen Anliegen des Umbaus waren, die Wohnung mit einem Aussenraum zu ergänzen und die Lichtsituation zu optimieren; ein Atrium vermittelt neu zwischen innen und aussen.

Ein Hut, der zum Kleid wird: Als Teil der energetischen Sanierung schützt die neue Eternitschindelfassade die aussen angebrachte Dämmung aus Steinwolle.

Die Überhöhe, ein Element der Ursprungsarchitektur, wird mit der Öffnung und Anhebung des Dachraums und der neuen Galerie auf angemessene Weise zelebriert.

Sowohl der Treppenaufgang vom Eingangsgeschoss (rechts von der Küche) als auch der Aufgang ins Dachgeschoss sind neu eingefügte Elemente. Ebenso die Galerie und die Räume unter dem angehobenen Dach, unter dem zuvor ein Estrich war.

In Ebmatingen haben moos.giuliani.herrmann.architekten durch eine Erweiterung des Gebäudevolumens nach Nordwesten und durch die Aufstockung des Dachgeschosses aus einem Einfamilienhaus ein Zweiparteien- und Mehrgenerationenhaus gemacht. Der Umbau zeigt und stärkt die Qualitäten der Bestandsarchitektur aus den 1970er-Jahren.

Magazin-Cover der aktuellen Ausgabe von Umbauen + Renovieren mit einem offenen hellen Wohnraum mit von der Decke hängendem schwarzen runden Kamin.

Mehr zu diesen zwei Objekten sowie ein ausführliches Interview zum Thema Dach lesen Sie in der Ausgabe 6/22 der Zeitschrift Umbauen+Renovieren.