Erde für die Architektur

Porträt Matteo Brioni

Der junge Architekt Matteo Brioni steht für die Produkte mit seinem eigenen Namen ... 

... und seiner grossartigen Kreativität.

Produziert wird in den Räumlichkeiten einer alten Ziegelei ...

in der Nähe von Gonzaga, im Innern der Lombardei.

Brionis Geschichte beginnt in den Ziegelöfen von Gonzaga. Hier verwandelt sich die fast ein Jahrhundert alte Familientradition des Ziegelbaus in eine persönliche Leidenschaft für Form und Konstruktion. Der junge Architekt und Erbe des Ziegeleiunternehmens, Matteo Brioni, war vom rohen Material des Tons derart fasziniert, dass er damit zu experimentieren begann und Risiken einging, was seit jeher ein wesentlicher Bestandteil der Architektur ist. Sein Interesse am rohen Ton wurde 2010 aktualisiert, als Matteo Brioni sein gleichnamiges Unternehmen gründete. Er stütze sich dabei auf ein Team von Experten die im Auftragen und Experimentieren mit Naturton Erfahrung hatten. 

Unter der geschickten künstlerischen Leitung der Architektin Marialaura Rossiello von Studio Irvine, die das Wissen und die Genialität von Matteo Brioni kanalisierte, hat sich die Marke zu einer Referenz für Naturton entwickelt.

Oberflächen, Volumen, Architektur: Dies ist die Synthese der Arbeit von Matteo Brioni.

Ideal für vertikale und horizontale ununterbrochene Oberflächen, nimmt der Naturton jede Form an, formt sich selbst und erzeugt taktile Erfahrungen, die die Umgebungen, in die er eingefügt wird, einzigartig machen. Matteo Brioni hat es geschafft, die Lehren von Jahrtausenden der Kultur wieder aufzunehmen, indem er sie zu modernen, nachhaltigen und ästhetisch überraschenden Produkten umformulierte.

Am Salone der Mobile 2018 zeigte das Unternehmen zum Beispiel «Stratigraphien», sogenannte Erdschichtenmodelle, die durch verschiedene Einfärbungen des Lehms sowie durch unterschiedliche Behandlung der Oberflächen die Mannigfaltigkeit des Materials eindrücklich zeigen.

«Stratigraphien» nennt Matteo Brioni die Tonmodelle, die von Studio Irvine entwickelt und aus verschiedenen Tonsorten hergestellt wurden. Die Cipria-Oberfläche wurde aus verschiedenen Cagliari-Erden hergestellt (Herkunft: Sardinien).

Diesem Ton wurde Fango beigemischt.

Die Farbtonalitäten habe klingende Namen wie etwa Melograno (Granatapfel) ...

... Pepe Nero (schwarzer Pfeffer) ...

... Senape (Senf) ...

... Vinaccia (Trester) ...

... oder Zenzero (Ingwer).

Oft beschreiben die Namen auch die Ingredienzen der Erde oder dann deren Herkunft. Im Bild: Cammeo mit Zusätzen aus Steinbrüchen des Piemonts.

Am Salone wurde auch die Capitelli-Kollektion als Preview vorgestellt. Sie wurde ebenfalls von Studio Irvine entworfen. Die ionischen, dorischen und korinthischen Kapitelle bestehen aus einem leichten Kern, der mit Naturton überzogen wurde. Die architektonischen Elemente der Vergangenheit können auch als Möbelstücke eingesetzt werden: etwa als kleine Tische, Mittelstücke oder Tabletts.

Die «Capitelli»-Kollektion wurde ...

... am letztjährigen Salone vorgestellt.

Sie funktioniert auch als Möbelkollektion.

Die Kapitelle bestehen aus einem leichten Kern, auf dem die Tonschicht aufgetragen wurde.

An der Cersaie überraschte der italienische Naturton-Pionier mit einer Umkehr des Normalen. Im Normalfall wird die Fuge der Bodenplatten aus einem Ton- oder Zementgemisch gefertigt. Matteo Brioni kehrt nun dieses Verfahren um, indem er in dem flächendeckend aufgetragenen Naturton-Boden die Fuge in Messing oder Stahl einlässt. Die «Fuga» verleiht dem Boden eine ganz besondere Noblesse.

Die Fuge aus Messing ...

... oder Stahl ...

... verleiht der Tonoberfläche ...

... Struktur.

Der Naturton ist wohl eines der ältesten Baumaterialien der Welt. Matteo Brioni verlieht dem traditionellen Material jedoch ästhetische Zeitmässigkeit und zeigt dies auch in der ganzen Welt. Wie kürzlich an der Dubai Design Week: