Antofagasta ist eine Stadt der Extreme. Direkt am Pazifik gelegen, klettern die Häuser der Aussenquartiere bereits die Hügel der Atacamawüste hoch. Die Sommer sind heiss, die Nächte kühl, Regen gibt es praktisch nie. Traditionell dem Bergbau gewidmet, wirkt die Stadt im Norden Chiles grau und ärmlich, ist tatsächlich aber eine der reichsten des Landes.
Nun ist Antofagasta um ein architektonisches Ausrufezeichen reicher. Bereits 2009 liess die FondaciÓn Ruinas de Huanchaca ein Museum in den Kulissen des gleichnamigen Nationaldenkmals errichten. Nun haben die Architekten RamÓn Coz, Benjamín Ortiz, Marco Polidura und Sebastián Alvarez den Komplex um ein Amphitheater erweitert. Wie der Museumsbau fügt sich auch die Freiluftbühne in die Landschaft ein, inszeniert die Ruinen des alten Silberschmelzwerks vor der Kulisse der Atacama. Die Bühne scheint geradezu dem Grund zu entwachsen, der einige Meter unter der Museumsebene liegt. Das plateauartige Dach schwebt auf über sechs Metern Höhe frei über dem Bühnenraum und erlaubt dem Zuschauer die Fokussierung auf das Schauspiel. Die kontroverse Mischung aus integraler und doch markanter Silhouette scheint mit ihrer Umgebung zu verschmelzen und wirkt beinahe sinnbildlich für diese raue Stadt voller Gegensätze.
Mehr über den Bau des Amphitheaters gibt es im kommenden Atrium-Magazin (Nr.4) zu lesen.