Die Unbestechlichen: 16 Schweizer Designklassiker

Swiss Design

Schweizer Design bleibt sich treu und überzeugt konsequent mit zeitloser Eleganz, präzisem Handwerk und durchdachter Funktionalität. Hier stellen wir 16 zeitlose Schweizer Möbelfirmen samt dazugehöriger Klassiker aus den 1930er-Jahren bis heute vor.

IGN: Kraftvoller Stahl trifft auf massives Holz und dennoch mutet Tisch «Anvil» so leicht an, als ob er gleich abhebt. Freiheit für alles, was drauf oder drunter passiert. Beine ausstrecken? Kein Problem. Tafeln mit Freunden? Je mehr, desto besser. Die Marke IGN gibt es seit 2008, die eigenen Werkstätten, die sich auf die Verarbeitung von Massivholz spezialisiert haben, seit über 100 Jahren. www.ign.swiss

USM Haller: Die Frage, ob man sich an einem Element von USM Haller jemals sattsehen kann, ist natürlich eine rhetorische. Everybody’s Darling unter den Stauraummöbeln ist aus Wohn- und Arbeitsräumen nicht mehr wegzudenken. Mit Olivgrün wurde eine bis dato zeitlich limitierte ­Sonderfarbe nun in das Standardsortiment aufgenommen. Die vielseitigen Kombinationsmöglichkeiten – hier als Barwagen – haben bereits Möbelgeschichte geschrieben. www.usm.com

Embru: Danke, Herr Haefeli! Mit seinem gleichnamigen Stuhl schenkte uns der Designer 1939 erstmals farbenfrohe Gartenfreude. Nur wenige Möbel schaffen die Balance zwischen öffentlich und privat. Ursprünglich entworfen für das Restaurant des Kongresshauses in Zürich, hat das Sitzmöbel über die Jahre auch den eigenen Garten erobert. Idealer Sidekick: der «Park Chair» des Schweizer Designers Moritz Schmid. www.embru.ch

Thut: Liebe auf den ersten Blick. Der raffinierten Schönheit des Faltvorhangschrankes 440 kann man sich einfach nicht entziehen. Für seinen Entwurf aus dem Jahr 1993 liess sich Kurt Thut von der Sicherheitstür eines alten Personenaufzugs inspirieren: Um die Sicherheit der Benutzer:innen zu gewähr­leisten, schloss sich der Aufzug früher durch eine zweite Tür, die mit einem Scherengitter versehen war. Clever! www.thut.ch

Weibel Weibel: Designer Werner Baumhakl hat mit «Gin» einen Loungesessel geschaffen, der elegant und leichtfüssig daherkommt. Die Holzseitenteile stammen von Partnerlieferanten aus der Zentralschweiz, die Kissen sind wahlweise mit synthetischen oder organischen Materialien befüllbar. Und wie alle Produkte des Unternehmens, wird natürlich auch «Gin» im aargauischen Endingen von Hand gefertigt. www.weibelweibel.ch

Schätti: Die Leuchte mit dem klingenden Namen «Glarona» bringt noch mehr Licht in die stylishe Wohnstube. Designer Jörg Boner inszeniert ihren schlanken Körper als eine Lichtquelle, die geschickt ausserhalb des Blickfelds platziert ist. Platine und Diffusor sind nicht sichtbar und strahlen dennoch direktes und indirektes Licht in den Raum. Gefertigt wird im Glarnerland. www.schaetti-leuchten.ch

Kim: Das Unternehmen hat sich auf die Produktion von Stahlmöbeln spezialisiert. Die Kollektion «Hyper» ist ein Möbel- und Objektsystem zur Einrichtung von Arbeits- und Wohnräumen. Ziel ist es, abzugrenzen, ohne sich zu verschliessen, um sich so unterschiedlichen Lebensräumen anzupassen. Zu den Basismodellen gehören Tische, Regale und Garderoben mit unterschiedlichen Grundformen. www.kim.ch

Tossa: Elegant kombiniert «Balq» die Eigenschaften von Metallrohr und Massivholz. «Wie können die horizontale und die vertikale Konstruktion zueinander gebracht werden? Das finde ich im Möbelbau die grösste Herausforderung», so Designer Florian Hauswirth. Beim neuen Tisch stützen sich Metall und Holz gegenseitig und das Untergestell verschmilzt mit der Tischplatte zu einer Einheit. www.tossa.ch

Lehni: Der Regalklassiker von Andreas Christen feiert in diesem Jahr sein 60-Jahr-Jubiläum. Ursprünglich für die Expo 1964 entworfen, kam es sechs Jahre später für alle auf den Markt. Das äusserst leichte Regal verdankt seine Stabilität den präzise abgekanteten Aluminiumblechen. Wer lieber klein anfängt, startet einfach mit dem neuen Aluminiummodul des französischen Designers Thélonius Goupil. www.lehni.ch

Girsberger: Mit einem skulptural geformten Zentralfuss aus Beton schafft «Udina» ein sicheres Fundament für unbeschwerte Tafelfreuden. Die Tischplatte aus Massivholz ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i. Der standfeste Sockel trägt auch weit auskragende Tischplatten bis zu einer Länge von 280 Zentimetern. Mit dem Pouf «Incycle», der bis zu 95 Prozent aus recycelten Materialien besteht, leistet das Unternehmen einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Beide Entwürfe stammen aus der Feder von Designer Mathias Seiler. www.girsberger.com

Klybeck: Möbelschreiner Baptiste Ducommun überzeugt mit einem kleinen, aber ausgewählten Sortiment an poetischen Möbeln und Accessoires, die er in seinem Atelier in Basel selbst fertigt. Die Kleiderhaken «Ivy» beispielsweise dürfen spielerisch über die ganze Wand gestreut werden. Zum nachhaltigen Konzept gehört unter anderem eine enge Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Lieferanten aus der Region. www.klybeck.net

Baltensweiler: Die erfolgreiche Leuchtenfamilie «Irio» hat Zuwachs bekommen: «Irio an Buschfeld» verfügt über eine mechanische Höhenverstellung und ermöglicht dank zwei Lichtquellen sowohl direktes als auch indirektes Licht. Das Unternehmen entwickelt und produziert seine Leuchten in der Schweiz. Im Designprozess wird darauf geachtet, dass die Fertigung im Haus möglich ist, um höchste Qualität sicherzustellen. www.baltensweiler.ch

Rö: Von Trix und Robert Haussmann, die seit dem Beginn 1977 für die Kollektion Rö entwerfen, über Susi und Ueli Berger, die den ikonischen Schubladenstapel schufen, bis hin zu Designentdeckung Marc Gerber, der das neuste Modell, den Tisch«Winku», gestaltete: Die Firma Röthlisberger, 1928 als Schreinerei gegründet, überrascht und überzeugt immer wieder mit einfachen, aber raffinierten Möbelstücken. www.roethlisberger.ch

Belux: «Oto» ist eine für alles und eignet sich für Office, Homeoffice und Gastro­nomie ebenso wie für den privaten Bereich. Hinter dem neuen Entwurf stecken Philipp von Lintel (links) und Joel Hoff vom Berliner Designstudio Oto. Das Zusammenspiel unterschiedlicher Lichtebenen in Kombination mit der einzigartigen Materialisierung ist ein weiterer Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten Licht­planung. www.belux.com

Seledue: Ein Stuhl, ein Tisch, ein Leben lang. Die Möbel von Seledue zeigen sich als zeitlose Alleskönner, die jenseits von flüchtigen Trends angesiedelt sind. Der Holzstuhl «Viena» von Stefan Zwicky integriert sich unaufdringlich in jede Umgebung, den Kreuzfusstisch «Minimal» von Stephan Wenger gibt es mit quadratischer, runder und rechteckiger Massivholz- oder MDF-Platte. www.seledue.ch

WB Form: Zwei Worte: Max Bill. Mehr muss man eigentlich gar nicht sagen. Mit seinem «Ulmer Hocker» hat er Generationen von Designliebhaber:innen auf der ganzen Welt schon den Kopf verdreht. Und wo wir schon bei Wolke sieben sind: Die Wolkenlampe von Susi und Ueli Berger strahlt als semitransparenter Himmelskörper ungebrochen seit 1970. Sie entstand mit einer damals neuen Technologie der Vakuumverformung von Kunststoffen. www.wbform.com