Ob mit Trüffel, Hummer oder Nutella – bei Madame Sum kennen die Geschmackskreationen keine Grenzen. Die Gründer und Dumpling Enthusiasten Yves Jäger, Tobia Tagliacozzo und Arnaud Verschueren kreieren unkonventionelle Dumplings, die man in wenigen Klicks nach Hause bestellen kann. Um die Qualität beizubehalten werden die Teigtaschen schockgefroren geliefert. Somit müssen sie zuhause bloss noch gedämpft werden, und schon kann man ins kulinarische Abendteuer eintauchen. Wie solche Geschmacksbomben entstehen und was Kulinarik mit Design zu tun hat, erzählt uns Arbaud Verschueren im Kurzinterview.
Was war die Motivation, Madame Sum zu gründen?
Arnaud Verschueren: Während unseres Studiums erhielten wir die Möglichkeit, in der Weihnachtszeit für zwei Wochen ein Popup-Restaurant zu führen. Mit drei Freunden haben wir unsere Kräfte gebündelt und die erste Version von Madame Sum entwickelt. Für uns war das spannender als Weihnachten zu Hause zu feiern. Das Konzept lief zwei Wochen lang und erschöpfte uns so sehr, dass wir dachten, wir würden niemals ein Restaurant eröffnen oder in der Gastronomie arbeiten. Ein Jahr später, nach Abschluss unseres Studiums, hatten wir nur noch den einen Wunsch, dieses Madame Sum-Abenteuer in die Tat umzusetzen. Heute bin ich inspirierter denn je und so dankbar für die Menschen, die uns auf dieser faszinierender Reise geholfen haben.
Wie kam es zu eurer Leidenschaft für Dumplings?
AV: Dumplings sind einfach ein grossartiges Produkt. Ich liebe die verschiedenen Aspekte, die sie mit sich bringen. Die Tatsache, dass es keine Grenzen für die Geschmacksrichtungen gibt, oder die Kreativität, die mit der Integration von Dumplings in ein Gericht mit anderen Zutaten einhergeht - es gibt einfach so viel, was man tun kann. Ausserdem ist das Dämpfen die gesündeste Art zu kochen. Dumplings sind eine Art leere Leinwand für die eigene Fantasie, und das macht sie für mich so aussergewöhnlich.
Was unterscheidet euch von anderen Dumpling-Hersteller?
AV: Die Zeit und Mühe, die wir in jedes Rezept stecken, und die Innovation bei den Geschmacksrichtungen. Wir sind besessen von Qualität und Geschmack und legen gleichzeitig grossen Wert auf das Kundenerlebnis und den Service, damit unsere Kunden immer wieder kommen.
Woher nehmt ihr die Inspiration für eure Geschmacksrichtungen?
AV: Unser Team besteht aus leidenschaftlichen Feinschmeckern, die von gutem Essen und Restaurants besessen sind. Alle haben daher einen starken Einfluss darauf, wie unsere Dumplings schmecken sollten. Wenn man den Wunsch, saisonale und lokale Produkte zu verwenden, mit den Anregungen und Ideen unserer Kunden in der ganzen Schweiz kombiniert, erhält man einen Madame Sum-Dumpling.
Was bedeutet Gastfreundschaft für dich?
AV: Die Kunst, jemandem das Gefühl zu geben, zu Hause zu sein und in einer Umgebung willkommen zu sein, die Ihre Persönlichkeit widerspiegelt. Es gibt nichts Schöneres, als Freunde zu einem hausgemachten Essen zu mir nach Hause einzuladen. Ob einfach oder anspruchsvoll, es geht um die Art und Weise, wie man Menschen in seine Atmosphäre einbezieht, und das macht einfach so viel Spass.
Was haben Kochkunst und Design gemeinsam?
AV: Sowohl Kochkunst als auch Design sind kreative Disziplinen, bei denen Ästhetik, Liebe zum Detail, Ausgewogenheit, Innovation, Funktionalität und die Fähigkeit, Emotionen und Erfahrungen hervorzurufen, im Vordergrund stehen. Sie mögen sich in ihren Medien unterscheiden, aber sie haben eine gemeinsame Grundlage, die Elemente der Zeitlichkeit enthält.
Wenn du mit irgendeinem Menschen, lebendig oder nicht, zu Abend essen könntest, wer wäre das?
AV: Anthony Bourdain, Alain Ducasse, Paul Bocuse.
Wie und wo hat eure Freundschaft begonnen?
AV: Alles begann in der EHL, wo wir Zimmergenossen und Mannschaftskameraden waren. Das legte den Grundstein für unsere Freundschaft. Wir haben viel herumgealbert, aber wir hatten den gemeinsamen Wunsch, etwas Neues aufzubauen, auf das wir stolz sein konnten. Wir sind immer noch sehr weit vom Ziel entfernt, aber unsere Freundschaft wurde immer wieder auf die Probe gestellt und ich denke, wir können schon einen kleinen Sieg feiern, wenn man bedenkt, wie schön sich unsere Freundschaft entwickelt hat.
Wie ergänzt ihr euch gegenseitig?
AV: Yves hat eine strukturiertere, analytischere und pragmatischere Herangehensweise, während ich mehr zu einem ästhetischen und detailorientierten Ansatz neige. Wir haben beide sehr ausgeprägte Persönlichkeiten, was dazu führt, dass wir mit Situationen sehr unterschiedlich umgehen, aber wir respektieren die Meinung des anderen. Was dazu führt, dass wir uns immer einig sind, in welche Richtung es gehen soll. Ausserdem haben wir ein gemeinsames Ziel und sind unserer Freundschaft gegenüber loyal, so dass wir sicherstellen, dass wir Spass haben und gleichzeitig hart arbeiten.
Was war dein grösstes Kochdesaster?
AV: Der erste Dumpling mit Butternuss-Geschmack, den wir gemacht haben, war wirklich nicht auf dem heutigen Niveau. Trial and error, wie man so schön sagt.