Vor einigen Jahren habe ich in einem Concept Store in Paris eine lederne Vintage-Bomberjacke entdeckt und mich schockverliebt. Sie schaffte die perfekte Balance zwischen Michelin-Männchen und Femme fatale. Doch ich habe sie nicht gekauft – fadenscheinige Gründe wie knappes Koffervolumen oder ebenso knappes Budget waren damals Schuld und ich bereue es bis heute.
Umso freudiger habe ich von der Marke Double Goose erfahren, die sich als Legende unter den Leder-Daunenjacken entpuppte. Als uns die Nachricht von ihrer Kollaboration mit dem Appenzeller Gurt erreichte, war ich ehrlich gesagt skeptisch – die Sennengurte waren für mich bis dahin untrennbar mit den hellblauen Edelweiss-Hemden verbunden und verströmten einen angestaubten Alpromantik-Charme.
Traditionen, die unterschiedlicher nicht sein könnten
Doch auf eine Appenzeller Lederjacke war ich nicht gefasst. Ursprünglich sind die Gurte von den schwarzen, ledernen Hosenträgern der Sennentracht inspiriert und die kleinen Messingbeschläge darauf, die Rosetten, Kühe und Sennen abbilden, eine Kunstfertigkeit mit langer Tradition.
Die Bomberjacke hat ihren Ursprung in der amerikanischen Luftwaffe, in der die Kampfjetpiloten diese Art von Jacken trugen. In den 1980er Jahren adaptierte die New Yorker Hip-Hop-Szene den Style und vor allem der V-Bomber von Double Goose (angelehnt an die Nähte, die in V-Form verlaufen) wurden zum Markenzeichen des Genres. Die Jacke ist längst Legende und hat inzwischen ihre ganz eigene Tradition, die an die glorreichen Jahre des Hip-Hops erinnert.
Man würde es auf Anhieb nicht erwarten, aber die Kombination funktioniert hervorragend. Die Appenzeller Bomberjacke ist hochwertig verarbeitet, greift die Messingornamente des Gurts mit einem Augenzwinkern auf und fügt dem New Yorker Hip-Hop-Feeling, das einen sofort ergreift, wenn man in das gute Teil reinschlüpft, den nötigen Schweizer Akzent hinzu. Ja, ich bin schon wieder schockverliebt.
Die Jacke ist auf 25 Stück limitiert gibt es online und nur im Dezember im Cromwell-Showroom im Zürcher Niederdorf zu bestaunen. Diese Möglichkeit haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben unseren Besuch auf dem meter-Instagram dokumentiert.