7 Inspirationen für kleine Wohnungen

Einrichtungsideen zum Platz sparen

Mit der Einrichtung der eigenen vier Wände ist es ähnlich wie mit dem eigenen Kleidungsstil: bestenfalls fühlt man sich pudelwohl, die einzelnen Teile sind extrem praktisch und man spürt sofort die persönliche Note heraus. Gar nicht so einfach. Vor allem, wenn der Wohnraum zusätzliche Herausforderungen stellt.

Wie geschickt man mit wenig Platz umgehen kann, wurde mir in Paris bewusst. Ich wohnte einige Monate in einem Apartment im fünften Stock, direkt unter dem Dach. Ein unglaublicher Ausblick, aber auch die leidigen Dachschrägen inklusive. Das Studio enthielt alles, was man zum Leben brauchte, doch die Küche hatte ungefähr die Grösse meines heutigen Kühlschranks und das Badezimmer konnte man mit einem grossen Schritt durchmessen. Die Erinnerung mag ein wenig extremer sein, als das Apartment tatsächlich war, aber ich denke oft daran zurück wie wohl ich mich auf den wenigen Quadratmetern gefühlt habe.

Kleine Wohnungen wirken schneller vollgestellt und es ist unabdingbar, sich bei der Wahl des Interieurs einige Gedanken zu machen. Aber spätestens seit meiner Erfahrung in Paris weiss ich, dass das noch lange keine Zugeständnisse in Sachen Stil bedeutet. Im Gegenteil: Wenn man gezwungen ist, jede Einrichtungsentscheidung bewusst zu treffen, entsteht am Ende ein grosses Ganzes. Und sowohl in den eigenen vier Wänden, als auch bei der Wahl der Garderobe, liegt darin letztendlich das Geheimnis eines guten Stils.

 

1. Satteln Sie auf clevere Möbelstücke um

Multifunktionalität ist das Zauberwort: Ein Stuhl, der gleichzeitig Stauraum bietet, das Sofa, das sich bei Bedarf in ein Bett verwandelt oder der Tisch, der mit der Zahl der Gäste mitwächst. Wer beim Stichwort «Schlafsofa» noch an unbequeme Nächte auf quietschenden Klappergestellen denkt, kann sich von einigen dieser Designs überraschen lassen.

Hochkant und waagrecht: Der Spiegel Dorne mit Ablage von ENOStudio.

Cage Shelf von MENU.

Tisch Cestlavie aus geflochtenem Leder von Gam Fratesi für Poltrona Frau.

Deckenleuchte mit Stauraum: Favourite Things von ENOStudio.

Bei Tag ein Sofa ...

... bei Nacht ein wirklich bequemes Bett: Das Schlafsofa Indivi von BoConcept.

Platz für alle dank des Mesa Ausziehtisches von Sixay.

Wire Storage Coffee Table von Pols Potten.

2. Massgeschneiderte Lösungen sind Ihr bester Freund

Gibt es einen schöneren Moment als den, wenn ein Möbelstück genau in eine Nische passt, ohne dass man grossartig abgemessen hat? Eben. Wer dem Zufall ein wenig nachhelfen möchte, dem seien modulare Regalsysteme ans Herz gelegt. Sie lassen sich jeder Raumsituation flexibel anpassen und holen das Maximum aus dem vorhandenen Platz heraus.

Tetris an der Wand: Das Regalsystem Stacked von MUUTO.

Gibt es auch im Kleinformat: Mini Stacked von MUUTO.

Aus der Serie Loop Stand: Tischböcke von HAY ...

... und wie sie im Einsatz aussehen.

Der Klassiker aus Schweden: Das String-Regal.

Das String-System wurde 1949 von Nisse und Kajsa Strinning als erweiterbares Bücherregal entworfen und lässt sich dank den verschieden langen Brettern und Schrankelementen immer neu kombinieren.

Cluster Tables von Ferm Living.

3. Grosse Spiegel verdoppeln (quasi) den Raum

Ein gut platzierter Spiegel lässt jedes Zimmer weitläufiger wirken. Achten Sie darauf, dass Lichtquellen – natürliche und künstliche – gespiegelt werden, um die Atmosphäre des Raums buchstäblich aufzuhellen.

Spiegel mit Lederrahmen: Birk von Meridiani.

Ein klassisches Holzmodell mit abgerundeten Ecken: Der Utility Long Mirror von Stellar Works.

Inklusive kleiner Ablage: TB600 von Frost.

Auch modulare Systeme lassen sich mit Spiegeln bestücken: R.I.G. von MA/U Studio ist ein besonders schönes Beispiel.

Minimalistisch: Der Strap Mirror von HAY.

Ein Key Piece für jeden Raum: Turner Standing Mirror von Wood Tailors Club.

4. Setzen Sie Raumteiler geschickt ein

Wenn Moses es geschafft hat, den ganzen Ozean zu teilen, schaffen Sie das mit einem Raum doch allemal. Ob Stoffe, Regale oder Paravents – Raumteiler gliedern verschiedene Bereiche, wo die Wände fehlen.

Unfold von Ferm Living.

Ein Eye-Catcher aus Messing: Der Room Divider von Todd St. John.

Natürliche Formen im hölzernen Raumteiler Paisley von LZF.

KriskaDecor beweist, dass es auch mit Metallschnüren hervorragend klappt: Lime Hippy Colorini.

Die Kombination des geometrischen Musters und der ovalen Form machen den Paravent von Pols Potten zu einem Schmuckstück.

5. Ein Raum hat mehrere Dimensionen

Wir machen jetzt mal ein kleines Experiment: schauen Sie sich die Decke an. Los, ich warte kurz. Sehr gut. Und nun stellen Sie sich vor, der Raum würde um 180 Grad gedreht, ohne dass die Schwerkraft alles durcheinander fallen lässt. Sie würden plötzlich in einem leeren Raum stehen, aus dessen Boden bestenfalls die Deckenlampe ragt. Wenn man anfängt alle Seiten des Raums als mögliche Stauflächen zu sehen, ergeben sich ganz neue Wohnideen.

Das Square Rack von Ferm Living macht sich super an der Decke ...

...oder an der Wand.

LIND DNA vollendet die Kleiderstange mit ihrem Modell Swing.

Und auch hier darf der Klassiker aus Schweden nicht fehlen: Die Pocket Version des String-Regals.

Klare Linien gibt es bei BoConcepts Wandsystem Bordeaux, das sich in der Grösse anpassen lässt.

6. Immer schön flexibel bleiben

Mobile Möbelstücke sind wie unangenehme Verabredungen: man verschiebt sie nur zu gerne. Der Klassiker unter ihnen macht es vor: ein Servierwagen bietet mehrere Etagen zum Bestücken und verschwindet ganz einfach in die andere Ecke der Küche, wenn es eng wird. Die folgenden Designs zeigen, dass sich das Prinzip auch auf andere Einrichtungsgegenstände anwenden lässt. Und im Gegensatz zu den Verabredungen holen sie uns nicht irgendwann wieder ein.

Zu schön, um wegzurollen: Der Sessel Mozart von Flexform.

Steel Pipe Drink Trolley von Cappellini, den Shiro Kuramata entworfen hat.

Nach 20 Jahren wurde dieses Schätzchen 2012 endlich wieder produziert – ein Glück. Karin 73 von DUX.

Barboy von Verpan.

Auch Sofas können mobil sein: Concert von Brühl.

Elliptisch, praktisch, gut: Der Ellipsetower von WOGG.

In den 1950ern von Mathieu Matégot entworfen: Der gleichnamige Matégot Trolley aus dem Hause GUBI.

Sekretär Modesto von Lambert.

Begehbarer Kleiderschrank war gestern – der bewegbare Kleiderschrank mischt die Karten neu. Hier ein edles Modell aus Leder: Vendome von Baxter.

7. Lassen Sie sich von kleinen Helfern unter die Arme greifen

Ich habe die Macht der Ordnung lange unterschätzt. Kleine Aufbewahrungssysteme helfen nicht nur, die Dinge schneller zu finden, sondern strukturieren eine Fläche enorm. Ob im Badezimmer, im Büro oder im Kleiderschrank – diese Gadgets wirken Wunder in kleinen (und grossen) Wohnungen.

Beret von Nude.

Stapelbare Schönheiten: Dama von Incipit.

Die Segments von Valerie Objects werden ab September 2018 erhältlich sein.

Tool Box von HAY.

Lapis von CEDIT, die 1968 von Achille und Pier Giacomo Castiglioni designt wurden.