Mit der Einrichtung der eigenen vier Wände ist es ähnlich wie mit dem eigenen Kleidungsstil: bestenfalls fühlt man sich pudelwohl, die einzelnen Teile sind extrem praktisch und man spürt sofort die persönliche Note heraus. Gar nicht so einfach. Vor allem, wenn der Wohnraum zusätzliche Herausforderungen stellt.
Wie geschickt man mit wenig Platz umgehen kann, wurde mir in Paris bewusst. Ich wohnte einige Monate in einem Apartment im fünften Stock, direkt unter dem Dach. Ein unglaublicher Ausblick, aber auch die leidigen Dachschrägen inklusive. Das Studio enthielt alles, was man zum Leben brauchte, doch die Küche hatte ungefähr die Grösse meines heutigen Kühlschranks und das Badezimmer konnte man mit einem grossen Schritt durchmessen. Die Erinnerung mag ein wenig extremer sein, als das Apartment tatsächlich war, aber ich denke oft daran zurück wie wohl ich mich auf den wenigen Quadratmetern gefühlt habe.
Kleine Wohnungen wirken schneller vollgestellt und es ist unabdingbar, sich bei der Wahl des Interieurs einige Gedanken zu machen. Aber spätestens seit meiner Erfahrung in Paris weiss ich, dass das noch lange keine Zugeständnisse in Sachen Stil bedeutet. Im Gegenteil: Wenn man gezwungen ist, jede Einrichtungsentscheidung bewusst zu treffen, entsteht am Ende ein grosses Ganzes. Und sowohl in den eigenen vier Wänden, als auch bei der Wahl der Garderobe, liegt darin letztendlich das Geheimnis eines guten Stils.
1. Satteln Sie auf clevere Möbelstücke um
Multifunktionalität ist das Zauberwort: Ein Stuhl, der gleichzeitig Stauraum bietet, das Sofa, das sich bei Bedarf in ein Bett verwandelt oder der Tisch, der mit der Zahl der Gäste mitwächst. Wer beim Stichwort «Schlafsofa» noch an unbequeme Nächte auf quietschenden Klappergestellen denkt, kann sich von einigen dieser Designs überraschen lassen.
2. Massgeschneiderte Lösungen sind Ihr bester Freund
Gibt es einen schöneren Moment als den, wenn ein Möbelstück genau in eine Nische passt, ohne dass man grossartig abgemessen hat? Eben. Wer dem Zufall ein wenig nachhelfen möchte, dem seien modulare Regalsysteme ans Herz gelegt. Sie lassen sich jeder Raumsituation flexibel anpassen und holen das Maximum aus dem vorhandenen Platz heraus.
3. Grosse Spiegel verdoppeln (quasi) den Raum
Ein gut platzierter Spiegel lässt jedes Zimmer weitläufiger wirken. Achten Sie darauf, dass Lichtquellen – natürliche und künstliche – gespiegelt werden, um die Atmosphäre des Raums buchstäblich aufzuhellen.
4. Setzen Sie Raumteiler geschickt ein
Wenn Moses es geschafft hat, den ganzen Ozean zu teilen, schaffen Sie das mit einem Raum doch allemal. Ob Stoffe, Regale oder Paravents – Raumteiler gliedern verschiedene Bereiche, wo die Wände fehlen.
5. Ein Raum hat mehrere Dimensionen
Wir machen jetzt mal ein kleines Experiment: schauen Sie sich die Decke an. Los, ich warte kurz. Sehr gut. Und nun stellen Sie sich vor, der Raum würde um 180 Grad gedreht, ohne dass die Schwerkraft alles durcheinander fallen lässt. Sie würden plötzlich in einem leeren Raum stehen, aus dessen Boden bestenfalls die Deckenlampe ragt. Wenn man anfängt alle Seiten des Raums als mögliche Stauflächen zu sehen, ergeben sich ganz neue Wohnideen.
6. Immer schön flexibel bleiben
Mobile Möbelstücke sind wie unangenehme Verabredungen: man verschiebt sie nur zu gerne. Der Klassiker unter ihnen macht es vor: ein Servierwagen bietet mehrere Etagen zum Bestücken und verschwindet ganz einfach in die andere Ecke der Küche, wenn es eng wird. Die folgenden Designs zeigen, dass sich das Prinzip auch auf andere Einrichtungsgegenstände anwenden lässt. Und im Gegensatz zu den Verabredungen holen sie uns nicht irgendwann wieder ein.
7. Lassen Sie sich von kleinen Helfern unter die Arme greifen
Ich habe die Macht der Ordnung lange unterschätzt. Kleine Aufbewahrungssysteme helfen nicht nur, die Dinge schneller zu finden, sondern strukturieren eine Fläche enorm. Ob im Badezimmer, im Büro oder im Kleiderschrank – diese Gadgets wirken Wunder in kleinen (und grossen) Wohnungen.