Regenschirme und Ventilatoren vereinen sich zu einem riesigen Ballon, der sich lebendig auf- und abbläst. Wo anders schichten sich hunderte Stückchen Gummigranulat zu bunten Bergen oder tanzen wilde Tücher auf sich drehenden Körpern. Kommt man momentan an einer Globus-Filiale in Basel, Bern, Genf, Lausanne, Locarno, Luzern, St. Gallen oder Zürich vorbei, bleibt man garantiert stehen. Grund dafür sind die fantasievollen Schaufensterbespielungen der beiden Designerinnen Sarah Kueng und Lovis Caputo.
Für ihren neuesten Streich, einer Carte Blanche des Warenhauses Globus für die Schaufenstergestaltung von acht Filialen, verwandelte das Designerinnen-Duo Alltagsgegenstände in Kunst. Mit ihrer Arbeit wollten Kueng Caputo nichts Politisches machen. Vielmehr lag ihr Anliegen darin, Momente zu schaffen, die zum Staunen einladen. Denn das sei es schliesslich, was die Menschen jetzt bräuchten, so die beiden Designerinnen.
Sarah Kueng und Lovis Caputo lernten sich vor dem Studium an der Zürcher Hochschule der Künste kennen, begannen miteinander zu entwerfen und blieben dabei. Seither werkeln sie als Duo Kueng Caputo virtuos zwischen Kunst und Design. Mal verarbeiten sie Stein, Emaille und Porzellan. Mal fertigen sie Hocker, Leuchten, Schalen und Vasen, richten Lokale ein. Selbst eine Tasche fürs italienische Modehaus Fendi findet sich in ihrem bunten Portfolio. Alle Entwürfe eint dabei eine grosse Verbundenheit zum Handwerk und den Materialien selbst. Wir haben die beiden Designerinnen in ihrem Atelier in Zürich Altstetten besucht. Hier gehts zum Portrait.
Übrigens: Nach dem Abbau der Installation wird das für die Kunstwerke verwendete Gummigranulat zu farbstarken Teppichen verarbeitet und verkauft. Hier geht’s zur Vorbestellung.