Die Stadt Brixen in Südtirol überzeugt derzeit mit einem konsequenten Fokus auf architektonische und stadträumliche Qualität. Verantwortlich dafür ist unter anderem das Büro Carlana Mezzalira Pentimalli, die bereits mehrere Projekte vor Ort realisiert haben.
Ende 2014 gewann das Büro den Wettbewerb für den Entwurf der Musikschule Brixen. Die «Wunderkammer», wie das Projekt auch genannt wird, wurde nun fertiggestellt und gibt ein vielversprechendes Bild innerhalb des Stadtgefüges ab. In unmittelbarer Nähe befinden sich weitere öffentliche Einrichtungen wie das Stadtbad «Acquarena» und die Kletterhalle «Vertikale». Geplant ist ausserdem eine neue Tiefgarage, deren Dach als Parkanlage und Freiplatz abschliesst. Die Musikschule nimmt innerhalb dieser städtebaulichen Neukonzeption eine zentrale Stelle ein.
Das Büro aus Treviso hat alle Planungsphasen des neuen Hauptsitzes, der über 1000 Schüler beherbergt, aus erster Hand kuratiert – von der Vor- bis zur Ausführungsphase, über die Bauleitung bis zur Ausstattung der Räumlichkeiten. Verteilten sich letztere bislang auf zwei Gebäude, präsentiert sich der Neubau als kompaktes Volumen in rötlichem Gewand.
Der Kern des Gebäudes ist wie eine Burg umfriedet, dabei aber von beiden Seiten erschliessbar, was einen einladenden Hof im Innern schafft. Daher auch der Name «Wunderkammer», der auf die öffentliche Nutzung des Musikgartens im Freiluftbereich zurückgeht, was durch die bewusste Einbindung des urbanen Raums gekonnt erreicht wurde.
Das grosszügige Eingangsfoyer gestaltet sich als einladende Begegnungszone, in der man sich dank der Öffnungen und Durchblicke zurechtfindet. Von hier aus führt die mit Holz verkleidete Treppen zu den Musikzimmern und Klassenräumen der Schule, welche über einen zentralen, von einem grossen Oberlicht beleuchteten Korridor erschlossen werden. Natürliche Materialien wie dunkel gebeiztes Eichenholz sorgen in Kombination mit pastellfarbenen Textilien für eine einladende und fröhliche Atmosphäre in den insgesamt 29 Zimmern. So überrascht es denn auch wenig, dass das Projekt jüngst mit dem «best architects award» Gold in der Kategorie Bildungsbauten ausgezeichnet wurde.