Formwandler

Südafrika

Aussenansicht eines weissen Einfamilienhauses auf den 1960er Jahre eingebettet zwischen einer grünen Gartenanlage.

Der Architekt Julian Elliott entwarf dieses Haus in den 1960er-­Jahren für seine Familie.

Die Renovierung eines ikonischen Hauses bringt die Verantwortung mit sich, die Vergangenheit zu ehren, ohne dabei die eigene Vision für das Haus zu gefährden. Die Hausbesitzer Michael und Claire Cobbledick konnten dem Haus aus den 1960er-Jahren, das von einem renommierten Architekten aus Kapstadt entworfen wurde, nicht widerstehen, als sie darüber stolperten – auch wenn es auf den ersten Blick nicht die Voraussetzungen für ein Familienhaus erfüllte. «Der Kauf war eine rein emotionale Entscheidung. Wir wussten sofort, dass wir es haben wollten, als wir es betraten. Es fühlte sich total einladend an, vertraut, erinnerte mich an bestimmte modernistische Häuser und war doch einzigartig mit seiner kühnen geometrischen Ästhetik», sagt Michael.

Innenansicht eines Hauses aus den 1960er Jahre, der Blick führt über eine Bachsteintreppe in eine offene Raumgestaltung.

Die Vielzahl der Ebenen des Hauses resultiert aus der Entscheidung des Architekten, die Hanglage des Grundstücks auszugleichen.

Blick vom Esszimmer durch ein hohes Bogenfenster in den Garten, links führt eine tiefe Backsteintreppe in eine weitere Etage.

Im Auditorium betritt man zunächst einen informellen Essbereich. Es gibt mehrere Orte, die man zum Essen nutzen kann.

Badezimmer mit Schrägdach aus Glas, Dusche und zwei Waschbecken aus weissem Keramik, die Wände rechts sind in einem warmen Moosgrün gestrichen.

Das Hauptbadezimmer benötigte neue Waschbecken, aber das vorhandene Dachfenster verlieh ihm seine ursprüngliche Energie.

Schlafzimmer mit Blick ins Grüne, Bett ist mit weisser Bettwäsche bezogen, an der Wand link hängen stimmungsvolle Bilder.

Das Hauptschlafzimmer wurde so positioniert, dass die Eiche im Garten unten die Aussicht dominiert.

Das Gefühl der Verbundenheit der Räume und die Beziehung des Hauses zu dem markanten Garten, der mit ihnen in Resonanz steht, ist kein Zufall. Entworfen von Julian Elliott als sein Familienhaus und in einer ­Reihe von experimentellen Wohnhäusern, an ­denen er zu jener Zeit arbeitete, spiegelt es die besonderen Designgebote wider, die er als privates Forschungsprojekt erkundete. Erstens wurde es so gebaut, dass es sich der Landschaft, dem natürlichen Gefälle des Gartens, anpasst und das Design inspiriert, anstatt es zu bekämpfen. Dies führte zu einer drei­stufigen Anordnung von geschichteten, ­miteinander verbundenen Räumen.
Die «Pinwheel»-Konfiguration stellt das Wohnzimmer in den Mittelpunkt und ist von der japanischen Architektur inspiriert. Jeder Raum wird durch ein konsistentes Raster aus Quadraten definiert, das den 3,5 × 3,5 Meter grossen Proportionen eines Tatamizimmers nachempfunden ist. In Anlehnung an die afrikanische Raumentwicklung sind die Innenhöfe aussen platziert, mit einem festen Kern für die allgemeinen Familienaktivitäten, der sich nach aussen hin ausdehnt wie ein Dorf.