Betritt man die Wohnung im obersten Geschoss, ist vom regen Verkehr auf der Europabrücke nebenan nichts mehr zu hören. Hier haben Scarlett und ihr Mann Cyrill mit den beiden Töchtern Elma und Rosa ihr eigenes Stadtparadies gefunden – eine wahre Wohnoase mitten in Zürich-Altstetten. Die grosszügige Dachwohnung widerspiegelt sofort das fröhliche Gemüt von Scarlett, die den beliebten und stilvoll kuratierten Mami- und Lifestyle-Blog «Fork & Flower» führt. Die Liebe zum Detail zeigt sich in allen Ecken, von den verspielten Wohnaccessoires und Bildern bis zum sorgfältig ausgesuchten Geschirr oder den hochwertigen Textilien – und dazwischen finden auch die Einhornsammlung von Rosa und die Glitzerschuhe von Elma ganz natürlich ihren Platz.
Das Highlight ist die grosse Dachterrasse: «Hier verbringen wir Stunden, hegen und pflegen unsere Pflänzchen, experimentieren mit Gemüsen und Beeren», schwärmt Scarlett. Von hier hat man zudem einen wundervollen Rundumblick Richtung Schlieren, über die Ausläufer des Uetlibergs und zu den Hochhäusern rund um den Bahnhof Altstetten – «Es ist so ein cooler Mix aus Kleinstadt und Grossstadt. Züri, halt.»
Sie wohnen mit der Familie in einer wunderschönen Dachwohnung in Zürich Altstetten – was hat Sie an der Wohnung überzeugt?
Scarlett Steiner: Man sagt immer, man muss Kompromisse machen beim Wohnen – besonders bei Stadtwohnungen. Wir haben auch wirklich lange nach etwas Passendem gesucht. Aber etwas Grosszügiges mit viel Wohnfläche ist in Zürich absolut Mangelware. Überzeugt hat uns bei unserer Wohnung daher ziemlich schnell alles. Das war Liebe auf den ersten Blick. Die vielen Fenster zu beiden Seiten, welche für Helligkeit sorgen, und die Grosszügigkeit. Die wunderbare Dachterrasse, die Weitsicht und der NY-Style-Ausblick in Richtung City. Oder, dass die Küche super hoch ist, was der Wohnung zusätzlich Charakter verleiht. Für uns fühlte sich das alles nach Jackpot an, wir sind jeden Tag dankbar, dass wir hier wohnen dürfen.
Was ist Ihnen wichtig beim Wohnen?
SS: Eine gewisse Grosszügigkeit, denn ich bekomme sonst schnell das Gefühl, eingeengt zu sein. Als Kreative weiss ich, dass Ideen Raum zum Entfalten brauchen. Unsere 5.5 Zimmer treffen für uns genau den Sweet-Spot, in Punkto Grösse: nicht zu klein, sodass man bei jeder neuen Anschaffung zuerst wieder was entsorgen muss, weil man schlicht keinen Platz für Neues hat. Und nicht zu gross, als dass das Putzen, Ordnunghalten und Co. ein Vollzeitjob wären.
Was gefällt Ihnen am besten in der Wohnung?
SS: Die Erinnerungen, die wir hier Tag für Tag schaffen als Familie. Wir waren Pandemie bedingt, wie der Rest der Welt, viel zu Hause in den letzten zwei Jahren. In der Zeit haben wir in 1-2 Projekte investiert, wie zu Beginn etwa die Terrasse, welche aber noch weiter Ausbaubedarf hat. Grüner und Wilder geht für mich immer! Insofern ist sicher die Dachterrasse für uns das Highlight. Hier verbringen wir Stunden und Tage, hegen und pflegen unsere Pflänzchen, experimentieren mit Gemüsen und Beeren. Die Kids werden schon mal ins Gärtnern eingespannt, die sind beide schon Experten im Unkraut aus den Ritzen ziehen. Aber wir spielen auch ausgiebig zu jeder Jahreszeit, geniessen gemeinsam mit Freunden und Familie einen ausgiebigen Apéro oder machen einen Freiluft-Heimkinoabend. Creator of Childhood Magic, so sehe ich mich.
Sie haben zwei kleine Töchter, wie hat sich das Wohnen verändert, seit Sie Kinder haben?
SS: Das waren noch Tage, als wir einfach zu zweit unsere Bude zu jeder Tages- und Nachtzeit in dem Zustand hatten, wie wir es wollten und eigentlich auch brauchten. Mein Mann und ich sind beide sehr ordnungsliebend. Wir mögen es eher aufgeräumt. Wenn das Auge nicht ruht, kann ich schlecht entspannen. Mit Kids wird das Konzept Ordnung aber natürlich sehr über den Haufen geschmissen. Kinder nehmen im Wohnraum so ziemlich alles in Beschlag. Das hat mich vor allem zu Beginn, als ich Mami wurde, sehr herausgefordert. Inzwischen finde ich das aber auch herrlich, einfach mal ein Puff Puff sein zu lassen. Das gibt mir so das Gefühl, total am Limit zu leben. Muss dann immer über mich selber lachen, wenn ich mich reflektiere, und denke mir: «Mann ey, chill es mal, Alte.» Ziemlich wortwörtlich.
Wo in der Wohnung verbringen Sie am meisten Zeit und womit?
SS: Das wäre wohl die Dachterrasse. Ich liebe aber auch das Spielzimmer der Mädchen. Wir haben ein Spielzimmer mit Hochbett, das aber nicht in Betrieb ist. Der Grund: wir haben ein Frauen-Schlafzimmer. Die beiden Mädels und ich schlafen in einem grossen Bett, was ich herrlich finde. Insofern haben wir natürlich genügend Raum zum Spielen in dem Zimmer, und das Spielzimmer hat den Fokus auf Verkleiden, Rollenspiele, Tanzparties, Geschichten hören und Träumen. Wir haben das gesamte Zimmer erst neulich in Kooperation mit dem Kinderladen Caspar in Zürich umgesetzt und lieben es. Mag auch unser Gäste-Schrägstrich-Home-Office sehr, ein femininer Ort, der viel Ruhe ausstrahlt.
Welches ist Ihr Lieblingsmöbel?
SS: Unser Esstisch möglicherweise. Obwohl ich – vielleicht überraschenderweise – nicht so an einzelnen Möbeln hänge. Ich mag es lieber öfter mal wieder neu, anstatt für die Ewigkeit in was zu investieren. Mag wirklich ständig Veränderung – auch zu Hause und nicht zwingend nur mit Dekoration. Sehe Manches auch als Tausch an: raus mit einem Teil, das dann weiterziehen darf. Rein mit etwas Neuem. So habe ich schon einige Möbelstücke weitergegeben, zB einen vintage Couchtisch, meinen letzten Esstisch, diverse alte Schränke, auch Erbstücke und Antikes. Aber der Tisch in der Küche darf bestimmt noch ein paar Jahre bleiben. Er ist aus Marmor und wir haben ihn unseren Vorstellungen entsprechend herstellen lassen bei einer Deutschen Firma, Rikon Manufaktur.
Sie führen einen erfolgreichen Blog «Fork & Flower», wo Sie über den Alltag als Mami
schreiben aber auch wundervolle Rezepte, Tipps und Geschichten aus Ihrem Alltag teilen – wie sind Sie dazu gekommen?
SS: Das war 2009, ich wusste, ich brauchte neben der Arbeit eine Beschäftigung, die mich inspiriert und vor allem kreativ beflügelt. Also habe ich angefangen, Erlebtes und vor allem Gerichte aus der Küche zu dokumentieren. Auch, um eine Art Archiv für mich persönlich zu haben. Durch den Blog habe ich dann nach und nach die Liebe zur Fotografie entdeckt, was heute mein grösstes Hobby ist. Der Blog hat sich mit den Jahren aber stetig gewandelt. Von einem Food-Blog als persönliches Rezeptarchiv hin zu einem Lifestyle- und Mama-Blog. Zwischenzeitlich habe ich den Blog sogar mal eine Weile zum Beruf gemacht. Bin aber froh, dass das inzwischen nicht mehr der Fall ist. Durch den Blog und meine Social Media Kanäle habe ich die Gelegenheit, mit diversen wundervollen Marken und Partnern zusammenzuarbeiten. Dafür bin ich unendlich dankbar. Inzwischen mache ich es nur noch für mich als Hobby und nicht mehr als Beruf. Der Blog liegt auch eher ein bisschen brach. Ausschnitte aus unserem bunten Leben gibt es aktuell primär auf meinem Instagram-Kanal zu sehen.
Wo tanken Sie neue Energie und Inspiration?
SS: Tatsächlich auf Social Media. Vor allem auf Pinterest und Instagram finde ich sehr viel, was mich inspiriert und wovon ich Teile in meinen Alltag übernehme. Obwohl das natürlich auch ein Riesenzeitfresser sein kann. Ich wünschte auch irgendwie, meine Antwort wäre «auf der Yoga-Matte», wie es das vor den Kids noch war. Da kam ich noch zum Meditieren. Es fehlt mir aber nicht so, ich bin zufrieden, wenn ich abends noch meine halbe Stunde Instagram und Chill habe. Auch eine Form des Abschaltens.
Welches ist Ihr Lieblingsplatz in Zürich?
SS: Ich könnte hier eine ganze Hommage an die Stadt Zürich verfassen. Die Stadt ist der Wahnsinn, so ein kunterbuntes Angebot und ein Melting-Pot an Möglichkeiten, Geschichten, Szenen und Kulturen. Ich gebe den Kids gern Extreme mit, wie Sprüngli zum Frühstück und Toben auf dem Gemeinschaftszentrum Spielpi – etwa beim GZ Bachwiesen – am Nachmittag. Auch die Nachbarschaft und unsere grünen Innenhöfe schätzen wir enorm. Mit einem kleinem Chit-Chat unter Nachbarn und bei lautem Kinderlachen aus dem Hof vergisst man jede Sorge.
Was ist die wichtigste Lektion, die Sie bisher lernen durften?
SS: Ich bin im Herzen ein Hippie, sagt mein Mann immer zu mir. Also eigentlich sagt er: «du alter Hippie». Mein Motto im Leben ist «go with the flow». Die schönsten Dinge passieren immer unerwartet. Ich bleibe mit den Kindern immer etwas länger auf dem Spielplatz als zwingend nötig, in der Erwartung, es könnte gleich noch etwas Tolles passieren. Zum Beispiel ein spontanes BBQ mit den Nachbarn im Innenhof. Ich liebe es, wenn so was «passiert». Auch ein Motto von mir ist «celebrate everything». Feste zu planen und zu feiern, ist meine grosse, nicht so geheime und gut dokumentierte (siehe mein Insta als Referenz) Leidenschaft.
Welches Gericht können Sie ohne Rezept kochen und Gästen mit gutem Gewissen servieren?
SS: Pre-Kids gab es eine sehr lange Liste an Gerichten, die in diese Sparte gefallen wären. Seit den Kids und den, nennen wir es mal «veränderten kulinarischen Bedingungen» (jeder Elter, überall auf der Welt, weiss, was ich damit meine), mögen wir es lieber simpler. Es ist oft einfach zu chaotisch bei uns, als dass wir Lust auf grosse Kocherei haben. Das hat mir etwas das Selbstgefühl geraubt, wenn es um meine Kochkünste geht! Aber, um die Frage noch zu beantworten, ich denke, ein wirklich grosszügiger Apéro, mit diversen Tapas, Snacks für Jung und Alt, einer wirklich exzellenten, frisch gebackenen Focaccia (eine richtig Dicke), hausgemachten Eistee-Gebräuen und allem, was das Herz begehrt um nahtlos vom Apéro zum Znacht zu wechseln, damit am Ende alle satt heimgehen. Das ist wahrscheinlich mein Forte. Mein Mann schmeisst dann noch was auf den Grill. Alle happy.
Wie sieht Ihr Start in den Tag aus?
SS: Nächste Frage, bitte! Nein, Scherz. Also mit meiner Morgenroutine kann ich leider absolut nicht angeben. Ich brauche mega viel Schlaf, was nicht immer ganz einhergeht mit Kindern. Der Vorteil: morgens verlasse ich mich auf sie als meinen Wecker. Und danach geht es dann halt eben Schlag auf Schlag los. Auch wenn ich es mir immer wieder fest vornehme – Grüntee, Meditation, Relax, Stretch… auch nur für ein paar Minuten – so sieht meine Realität leider allzumal aus.
Was machen Sie an einem freien Tag?
SS: Wenn sowas in 2027 wieder mal möglich ist, dann wahrscheinlich eine dringend benötigte Pediküre wahrnehmen. Dabei kann man herrlich auf Instagram browsen, sich von schönen Dingen berieseln und inspirieren lassen und eine Tasse Tee schlürfen. Was braucht man mehr zum vollkommenen Glück?
Die Serie Homestorys ist eine Co-Produktion des Archithema Verlags und Jelmoli. Zusätzliche Informationen zu den Wohnaccessoires sowie Produkte, die zum Einrichtungsstil von Scarlett Steiner passen, finden Sie unter www.jelmoli.ch oder vor Ort bei Jelmoli an der Bahnhofstrasse in Zürich, im Lifestyle House und Sports House im Circle oder im Airside am Flughafen Zürich.