Wow. Frech leuchtet dieses Wort von der Fassade des Gewinners des diesjährigen DAM Preises – und hat sich somit eigentlich schon selbst zum Sieger erklärt. Das «WERK 12» in München von MVRDV und N-V-O Nuyken Von Oefele Architketen brachte wohl auch die Expertenjury zum Staunen: «Wenn Architektur sprechen darf und soll, kann nicht alles nur Hintergrundgemurmel sein. Das «WERK 12» schreit – aber es hat Wichtiges zu sagen: Wer wirklich will, der kann flexibel, universell, robust, offen, geformt und trotzdem auch noch heiter sein», beurteilt Jurymitglied Andrea Jürgens den Bau. Verliehen wird der DAM Preis jährlich an herausragende Bauten in Deutschland. 2021 wurde der Preis vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) bereits zum fünften Mal in enger Zusammenarbeit mit JUNG als Kooperationspartner vergeben.
Das «WERK12» befindet sich im Werksviertel nahe des Münchner Ostbahnhofs, wo sich seit einigen Jahren ein experimentierfreudiger Stadtteil entwickelt. Hier wuchert eine bunte Mischung aus Gastronomie und Hotels, Hostel und Start-Ups, Künstlerateliers und subkulturellen Bühnen sowie neuen Wohnungen und Schulen. Am zentralen Platz des Viertels entstand das neue Bauwerk, das sich als Gegenstück zur Münchner Innenstadt inszeniert. Umlaufende, breite Balkonstege und Kaskadentreppen charakterisieren das Gebäude nach aussen; seinen frisch-frechen Auftritt erhält es durch die bereits erwähnten, riesige Buchstaben mit Comics entlehnten Lautmalereien an der Fassade. Der freie Platz vor dem Haus unterstreicht dessen Wirkung.
Innen weist der fünfgeschossige Bau eine hohe Flexibilität für verschiedenste Nutzeransprüche auf. «MVRDV organisieren die Ebenen nicht in der Fläche, sondern als Volumen mit verschiedenen Höhenstaffelungen und fliessenden Raumzusammenhänge», so Jurymitglied Nicole Kerstin Berganski. Offene Installationen und Sichtbeton prägen das Erscheinungsbild im Innern. Durch eingezogene Galerien in den hohen Räumen entstehen zusätzliche Ebenen. Hauptmieter ist ein Fitness-Studio, das drei Etagen belegt, eine davon mit Pool. Dazu kommen verschiedene Gastronomienutzungen und Büroflächen, und auf der Penthouse-Ebene blickt möglicherweise bald auch eine Bar in die grosse Weite.
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