Zum einen ist Filz schallhemmend, zum anderen ist das Material sehr angenehm in der Haptik und in der Optik – ob natürlich oder synthetisch hergestellt.
Filz ist ein textiles Flächengebilde aus einem ungeordneten, nur schwer zu trennenden Fasergut. Filz ist also eine nicht gewebte Textilie. Die Technik des Verfilzens geht zurück bis in die Bronzezeit (ca. 2600 v. Chr.). Im Wesentlichen gibt es zwei Methoden, wie die Fasern flächig miteinander verbunden werden: das Nassfilzen (unter dem Begriff Walkfilze zusammengefasst) und das Trockenfilzen (auch als Nadelfilz bezeichnet).
Beim Nassfilzen wird die Wolle mit warmem Wasser, Dampf und Seife bearbeitet. Dadurch stellen sich die Schuppen in der obersten Schuppenschicht der Haare auf. Gleichzeitig durchgeführtes Kneten (im Fachjargon Walken genannt) bewirkt ein gegenseitiges Durchdringen der einzelnen Fasern. Die aufgestellten Schuppen verkeilen sich so stark ineinander, dass sie nicht mehr voneinander zu lösen sind.
Beim Trockenfilzen wird die trockene Wolle mithilfe spezieller Filznadeln in Form gebracht. Durch wiederholtes Einstechen werden die Fasern miteinander verschlungen. Solche Nadelvliesstoffe lassen sich nicht nur aus Wolle, sondern aus praktisch allen anderen Fasern herstellen, zum Beispiel auch aus synthetischen Fasern wie Polyamid und Polyester. Nadelfilz ist der heute übliche industriell hergestellte Filz.
Textile Faserverbundstoffe sind in den vergangenen Jahren zu einem hochinteressanten Werkstoff für Architekten und Designer geworden. Flavius Jobin, Projektmanager bei Strasserthun, meint: «Das Material verfügt über hochwirksame akustische Eigenschaften, hohe Formstabilität bei geringem Gewicht und eine optisch sowie haptisch faszinierende Oberfläche.»
Besonders die Eigenschaft als Akustikverbesserer ist in der heutigen Architektur sehr gefragt. Die Schreiner von Strasserthun setzen das Material auf Kundenwunsch oft als zweidimensionalen Plattenwerkstoff zur Schallabsorption ein. «Filz ist aber ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff, dessen Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist», ist Flavius Jobin überzeugt. «Vor allem die Möglichkeiten der thermischen Verformung und der Einsatz unterschiedlichster Weiterverarbeitungstechnologien eröffnen eine grosse Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten, besonders im Bereich des Produkt- und Interiordesign.»
«Filz ist ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff, dessen Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.»
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