Wie ein Passepartout legt sich der Garten mit traumhaftem Seeblick an einem der fünf Seen südlich von München um das zweigeschossige Familiendomizil. Mit seinen 380 Quadratmetern Wohnfläche und dem asymmetrischen Satteldach fügt es sich in die leichte Hanglage und den alten Baumbestand ganz selbstverständlich ein. Die Baukörper sind so elegant miteinander verwoben, dass das Objekt trotz des grossen Bauvolumens und der formalen Strenge nicht wie ein monolithischer Block wirkt, sondern sogar eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt. Auch die weiss lackierte Holzverschalung des Dachgeschosses mit einer schmalen Lattung aus Lärche trägt mit dazu bei, ebenso der Rücksprung bei der Holzterrasse. Neben dem Eingang kragt die Garage aus, an der Giebelseite die Aussenwand des Wohnzimmers. Obwohl das Grundstück über 2200 Quadratmeter gross ist, war es ein langer Prozess, bis die Aussenlinien gefunden waren. Die mächtige Rotbuche und die Erschliessungsstrasse hatten massgeblichen Einfluss auf die Architektur. Beide begrenzten die Tiefe des Gebäudes, aber dafür konnten die Bauherren in der Breite alle Möglichkeiten ausschöpfen.
An der Längsseite öffnet sich das Haus nach Südosten fast durchgehend mit grossen Glaselementen zum See. Tageslicht, der Blick auf das türkis schimmernde Wasser und die umgebende Natur waren entscheidende Eckpunkte, die der Neubau den Bewohnern offerieren sollte. Die Bewohner, die in München eine erfolgreiche Eventagentur führen, suchten eigentlich ein Wochenendhäuschen am Wasser oder ein Domizil auf Mallorca. Als ihnen ein Makler 2014 diese besondere Liegenschaft mit eigenem Steg und Bootshäuschen anbot, entschlossen sich die Unternehmer zum Kauf. Warum erst lange fliegen, wenn der See in 45 Autominuten von der bayerischen Landeshauptstadt zu erreichen ist, die beiden Töchter hier zur Schule gehen und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten täglich nutzen können? Wie überall sind Grundstücke dieser Art in Grossstadtnähe rar gesät.